Die schnittigen Boote aus polnischen Formen zeigen eine gefällige Linienführung. Gebaut wurden sie ursprünglich für einen britischen Großhändler. Im letzten Jahr haben René Stini und Thomas Schulz aus Waren an der Müritz aber die Rechte und die Formen erworben und die Marke „Aqua Royal“ ins Leben gerufen. Seit dem entwickelt das Unternehmen die kleinen Kreuzer ständig weiter. Außerdem werden momentan noch andere Modelle entworfen, die bald auf dem Markt erscheinen sollen. Klassische Elemente und harmonische Proportionen verleihen der Classic 780 ein schnittiges Gesamtbild. Rein äußerlich kann die Konstruktion auf den ersten Blick überzeugen. Mit 7,80 m Länge, 2,52 m Breite und gut zwei Tonnen Leergewicht – zuzüglich Antrieb – ist das Boot außerdem trailerbar, was eine erfreuliche Flexibilität in Sachen Revierwahl mit sich bringt. Auch bei der Auswahl von Antrieben zeigt sich der Halbgleiter erfreulich variabel. Vom kleinen Einbaudiesel bis zum kräftigen Außenborder ist viel Spielraum für die Ansprüche der möglichen Kundschaft. Auf der Boot 2012 zeigte Aqua Royal dann Flagge und präsentierte seine angepassten Versionen dem interessierten Publikum. Das große Interesse an den schnittigen Kompaktkreuzern dürfe auch am Preis liegen. Denn in der recht ordentlich ausgestatteten Grundversion ist die Aqua Royal Classic 780 bereits ab 54 950 € zu haben, wenn ein passender Außenborder zum Einbau zur Verfügung steht. Mit dem kleinsten Diesel liegt der Einstiegspreis bei 69 950 €.
Aquanaut Vintage 1350
Wurden die klassischen Vorbilder noch mit Nieten zusammengehalten, werden die Kaskos der Vintage-Reihe zeitgemäß geschweißt, übernommen wurde der senkrechte Steven und das gerundete Heck. Ersteres ergibt mehr Platz in der Vorschiffssektion, das Zweite unterstreicht den nostalgischen Aspekt des Entwurfes. Apropos Platz: Die Breite von 4,70 m bei einer Länge über Alles von 13,60 m ist für diese Art Boot recht ungewöhnlich. Zudem fallen die Bordwände fast senkrecht ab. Das alles führt unter Deck zu einem gewaltigen Raumangebot, welches durch die Stehhöhe von mindestens 1,95 m noch unterstrichen wird. Unsere Probandin mit der Baunummer 1 wurde für ein Charterunternehmen mit Sitz an der Müritz auf Kiel gelegt, entsprechend prosaisch und absolut nicht dem Niveau der Werft entsprechend fiel die Nutzung des zur Verfügung stehenden Raumes und die Qualität des Innenausbaues aus. Werftchef Mark Bakker sieht aber durchaus Marktchancen für Eignerversionen. Raum zur Entfaltung steht jedenfalls ausreichend zur Verfügung und die ersten Einteilungsvarianten überzeugen. Eine zweite, mit 14,95 m auch längere Version der Vinatge ist in der Entwicklung.
BRIG Eagle 780 H
Das Fabrikat BRIG Inflatable Boats gibt es seit 1991. In den vergangenen 21 Jahren konnte die exportorientierte Werft, die auf Handelspartner rund um den Globus verweisen kann, rund 70 000 Boote absetzen. Angesiedelt in der Universitätsstadt Kharkov im Nordosten der Ukraine, beschäftigt das moderne Unternehmen 120 hochqualifizierte Mitarbeiter. Gegenwärtig werden fast 50 verschiedene BRIG-Varianten in Längen von sieben bis 26 Fuß angeboten. Die Bootsproduktion erfolgt ausschließlich in den eigenen Montagehallen, selbst die Windschutzscheiben der größeren BRIG-Einheiten werden vor Ort gegossen. Für die Tragschläuche verwendet man wahlweise Mirasol-PVC oder das noch strapazierfähigere ORCA-Hypalon, das auch im Falle unseres Testobjektes zum Einsatz kommt und von einem französischen Zulieferer stammt. Die handlaminierten Komposit-Rümpfe sämtlicher RIB-Versionen sind in fast allen RAL-Farben erhältlich, so dass auf Kundenwunsch sogar ein Unikat entstehen könnte.
Sessa Key Largo 24
Die sehr auffällige pastellorange Kolorierung setzt frische Akzente, und zwar schon am Steg. Kein Wunder, dass die 6,90 m lange und genau 2,50 m breite Sessa Key Largo Ventiquattro eines der meistgebuchten Vorführmodelle im Friedrichshafener Messehafen war. Offiziell lanciert wurde unsere Testkandidatin jedoch nicht im Rahmen der letztjährigen Interboot, sondern bereits im Sommer 2008. Seitdem entstanden 214 Einheiten dieses vielseitig einzusetzenden Sportbootes, das neben der grazilen Optik noch weitere Vorzüge zu bieten hat. Auf diese kommen wir später zu sprechen.
Ski Nautique 200 CB
Die Spezialkonstruktionen von Correct Craft gehören ohne Zweifel zum Besten, was im Segment der Zugboote auf dem Markt ist. Die Werft aus Orlando im US-Bundesstaat Florida hat eine entsprechend lange Tradition mit dem Bau dieser Spezialisten. Bereits 1925 entstand der Betrieb als Variety Boat Company in Pine Castle, Florida. Elf Jahre später änderte der Gründer W. C. Meloon den Namen in Correct Craft. Das Angebot wuchs schnell von kleinen Sportbooten bis zu Holzyachten mit über 50 Fuß Länge. Anfang der 1950er führte die Werft die Badeplattform ein. Innovation war also schon immer eine treibende Kraft. Nur wenige Jahre später wurde die Palette aber wieder reduziert. Das Geburtsjahr für die Ski Nautique kam dann schließlich 1957. Erfinder des Bootes war Leo Bentz, der das Design und die Formen direkt Correct Craft zum Kauf anbot. Doch W.C. Meloon lehnte zunächst ab, weil ihm die neue Fiberglastechnik noch nicht geheuer war. Ein weiterer Verkaufsversuch 1961 führte schließlich zum Erfolg. Damit war der Grundstein gelegt und eine lange Erfolgsgeschichte nahm ihren Lauf. Weit über 200 000 Boote hat die Firma bisher produziert. Die Ski Nautique 200, die es in einer Version mit offenem und geschlossenem Bug gibt, kam zum 85-jährigen Firmenjubiläum 2010 neu ins Programm und löste die Ski Nautique 196 ab. Alleinimporteur der Nautique-Boote für Deutschland ist Oliver Mohr mit seiner Aktivboot GmbH in Wiesbaden. Der Deutsche Wakeboard-Meister der Masters aus dem Jahr 2007 kümmert sich mit seinem Expertenteam hier höchstpersönlich um die Belange der Kundschaft.
Tuna 40´ Cabrio
Hierzulande sind Tuna-Yachten recht selten anzutreffen, aber keineswegs unbekannt. Die offizielle Markteinführung erfolgte im Rahmen der boot Düsseldorf 2008 durch den damaligen Importeur, die bremische Drettmann Group. Inzwischen hat sich das Vertriebssystem grundlegend geändert. Weltweiter Exklusivhändler der schmucken Kreuzer ist Herman Timmerman, der neben seiner Tätigkeit als Direktor der Jachtwerf B. de Groot die unabhängige Firma Tuna Grou BV managt. Für den gelungenen optischen Auftritt der aktuellen Tuna-Range, die aus den Versionen Classico mit geschlossenem Ruderhaus, Sportivo mit festem Dachaufbau und Cabrio mit Stoffverdeck besteht, zeichnet der in Amersfoort ansässige Designer René van der Velden verantwortlich.
Bella 500 Twin
Die Boote der finnischen Bella-Veneet-Oy-Gruppe sind bekannte und beliebte Exportschlager, denn fast 70 Prozent der produzierten Einheiten gehen in die ganze Welt. Zur Werft gehört neben den beliebten Fabrikaten Bella und Flipper Boats die Edelmarke Aquador. Erst kürzlich wurde außerdem der gestrauchelte finnische Konkurrent MV-Marin übernommen. Das Unternehmen, an dem seit Anfang 2003 auch der US-Gigant Brunswick Anteile hält, ist seit mehr als 40 Jahren im Geschäft und produziert mit 300 Mitarbeitern an fünf Standorten in Finnland. Alleinimporteur für Deutschland ist die Azzurro Yachten GmbH aus Neustadt. Die Palette der Marke Bella beginnt bei kleinen offenen Sportbooten mit einer Länge von 4,40 m und reicht bis zu Kabinenkreuzern mit stattlichen 8,48 m. Unsere Testkandidatin gehört also zu den kleineren Einstiegsmodellen der Marke. Mit einem Eigengewicht von 670 kg, wozu noch die 181 kg des montierten Mercury F80 EFI kommen, ist das Boot mit nahezu jedem Fahrzeug leicht trailerbar. Das mit 12185 € gelistete Boot kostet inklusive der getesteten Spitzenmotorisierung, Montage und Batterie um die 24000 € - sicherlich ein erschwinglicher Preis.
Sea Ray 210 OVE
Unser Testobjekt, das aus dem Fuhrpark des hamburgischen Sea-Ray-Importeurs CBC Cityboats GmbH stammt, ist ein stilistisch äußerst gefälliges Boot, dessen klassisch-elegantes Layout auf Anhieb überzeugt. Als Weltpremiere zu bewundern war der 6,55 m lange und 2,55 m breite GFK-Gleiter während der Pariser Boat Show im Dezember 2010, einen Monat später folgte das Deutschland-Debüt anlässlich der boot Düsseldorf. Im Laufe der Saison 2011 bereicherte die generell mit MerCruiser-Technik bestückte Sea-Ray-Novität die Herbstmessen in Friedrichshafen, Hamburg und Berlin, um allerorts auf reges Publikumsinteresse zu stoßen.
Bavaria Sport 31
So mancher Freizeitkapitän wird sich fragen, ob denn ein guter Meter zusätzliche Rumpflänge den entscheidenden Unterschied macht. Wer die Bavaria Sport 28 kennt und die neue 31er erstmalig von innen sieht, wird schnell überzeugt sein. Der Zugewinn an Lebensqualität ist auf den ersten Blick erkennbar, denn es gibt eine eigenständige Doppelliege im Bug. Das erinnert an die BMB 32 Sport, die vor rund neun Jahren das Licht der Bootswelt erblickte und hier Ähnliches zu bieten hatte. Bei einer Belegung mit vier Personen sind also keine ständigen Umbauarbeiten erforderlich, wenn sich die Crew zur Ruhe bettet. Das ist ein deutlicher Pluspunkt in Sachen Lebensqualität. Ob nun für eine Familie mit Kindern oder aber ein Eignerpaar, das gerne mal Besuch mitnimmt - die Neue hat in diesem Punkt klare Vorzüge im Vergleich zum kleineren Modell. Der Unterschied zur 34er ist da schon geringer, denn die knapp 70 cm zusätzliche Rumpflänge machen sich bei der großen Schwester hauptsächlich durch eine abgetrennte Bugkabine bemerkbar. Um weitere Vorteile im Innenraum zu suchen, muss aber schon genauer hingesehen werden. Der Preisunterschied der beiden Modelle ist allerdings auch nicht groß. Die neue Sport 31 ist ab 117 691 € zu haben. Für die 34er verlangt Bavaria bei gleicher Grundmotorisierung gut 15 000 € mehr.
Broom 370
Die Saison 2012 scheint eine neue Arä im Hause Broom Boats Limited einzuläuten, denn nicht weniger als fünf Modelle erlebten gerade ihre Feuertaufe oder stehen unmittelbar vor der Markteinführung. Ganz frisch im Verkaufsprogramm, das fortan sieben repräsentative Motoryachten in Längen von 30 bis 53 Fuß beinhaltet, ist die von uns erprobte Broom 370. Der 11,28 x 3,78 m messende Newcomer wurde der Skipper-Redaktion von Arnold IJkelenstam, dem Inhaber der Firma De Vaart Yachting bv, zur Verfügung gestellt. Der im niederländischen Lelystad in der Provinz Flevoland ansässige Broom-Generalimporteur ist kompetenter Ansprechpartner für potentielle Kaufinteressenten aus Holland, Belgien, Luxemburg und Deutschland. Seit den 1960er-Jahren wird eine jede Broom aus glasfaserverstärktem Kunststoff gefertigt. Schon angesichts der überschaubaren Stückzahlen ist ein hoßes Maß an Exklusivität sichergestellt. So liefen in den vergangenen zwölf Monaten lediglich 18 Einheiten vom Stapel. Als konsequente Weiterentwicklung der erfolgreichen, von 2005 bis 2011 produzierten Broom 365 stammt unsere einsatzbereit rund acht Tonnen schwere Testkandidatin aus der Feder des namhaften Konstrukteurs Andrew Wolstenholme.