ADAC- Technik Spezial

Motoren – Das A und O im Rennsport

Der Kampf um die besten Plätze im ADAC Motorboot Masters und im ADAC Motorboot Cup wird von der Serientechnik im Heck der reinrassigen Rennkatamarane geprägt. Die zwecks Wahrung der Chancengleichheit und zur Kostenkontrolle eingesetzten Serienmotoren bieten jedoch einen echten Adrenalin-Kick. 

In der Nachwuchsklasse ADAC Motorboot Cup kommt ein Tohatsu MFS30 mit 30 PS zum Einsatz, im ADAC Motorboot Masters ist es ein Mercury F60 EFI Four Stroke mit einer Leistung von 60 PS. Mit identischer  Motorentechnik entscheidet so alleine das fahrerische Können und taktisch kluge Manöver der Piloten über den Sieg. Ganz ohne Änderungen können die Serientriebwerke aber nicht für den Motorbootsport adaptiert werden,  erklärt Martin Bornhausen, Kundenbetreuer bei Mercury: »Bei den Motoren handelt es sich um ein Kurzschaft-Modell. Da die Rennkatamarane nur geringen Tiefgang haben und der Motor daher hoch angebaut wird, kommen sogenannte Cleaver Propeller zum Einsatz.« Diese sind – im Gegensatz zu normalen Freizeitbooten – für den Oberflächenantrieb konstruiert.

Zweiter Unterschied: Anders als bei Sportbooten, die über eine hydraulische Lenkung oder eine mechanische Kabel-Lenkung betrieben werden, kommen im ADAC Motorboot Masters und ADAC Motorboot Cup Seilzug-Lenkungen zum Einsatz, die über Lenkflügel rechts und links vom Motor funktionieren. Dadurch ist eine präzise und reaktionsschnelle Steuerung des Katamarans möglich. Schließlich gibt es eine Abweichung bei der Kühlwasserversorgung, die normalerweise über ein Unterwasserteil geregelt wird. Bornhausen: »Aufgrund des Oberflächenantriebes wird eine externe Kühlwasseraufnahme am Boot montiert, ein sogenannter ‚water pickup‘.« Den Teams ist es dabei gestattet, eine Abdeckung an der Spitze des Unterwasserteils zu montieren, die als »nose cone« bezeichnet wird.

Neben der Chancen- und Wettbewerbsgleichheit ist aber noch ein anderer Aspekt ausschlaggebend, warum im ADAC Motorboot Masters und ADAC Motorboot Cup seriennahe Motoren zum Einsatz kommen – die Außenborder von Tohatsu und Mercury sind frei käuflich und durchaus erschwinglich. So sind sie auch für Freizeitsportler interessant, die selbst gerne den Adrenalin-Kick und das Highspeed-Feeling genießen wollen.

Ein weiterer Vorteil der Serientechnik: Die Motoren sind sehr zuverlässig. Und sollte es doch einmal ein Problem geben, stehen die Technischen Kommissare den Teilnehmern zur Seite. Jens-Uwe Focke, Technischer Kommissar in den ADAC Motorboot-Serien: »In der Einsteigerklasse bin ich für die jungen Piloten da und unterstütze sie bei Fragen und Problemen.« So kann sich gerade der Nachwuchs auf das Renngeschehen konzentrieren und muss sich nicht um die Technik kümmern.

 

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Text- und Bildquelle: ADAC (Nicola Schnitzler)