Ostseefjord Schlei

Die Schlei von Bord eines Ausflugsdampfers oder, noch besser, auf eigenem Kiel zu erkunden, ist ein Erlebnis, das man so schnell nicht vergisst. Als Bilderbuch-Urlaubsziel hoch oben im Norden der Republik lädt der Wasserweg, eingebettet in eine liebliche Naturlandschaft mit vielen sehenswerten Ortschaften, nicht nur zum Verweilen ein, sondern zu einer Entdeckungsreise. Lediglich 43 km lang, im Durchschnitt kaum mehr als drei Meter tief und zwischen 140 und 4200 m breit – fast könnte man glauben, die Schlei sei ein Fluss. Sie ist aber keiner, denn die Quelle fehlt. Tatsächlich handelt es sich um einen Meeresarm der Ostsee, entstanden vor Tausenden von Jahren in der Weichsel-Eiszeit. Einst galt die Schlei als Lebensader der Wikinger-Siedlung Haithabu, die im frühen Mittelalter ein wichtiger Umschlagplatz für Handelswaren aus Skandinavien, dem Nordseeraum und dem Baltikum war. Dabei kam der Schlei die Rolle als Bindeglied zwischen der Ost- und Nordsee zu, denn der Landweg zum Flüsschen Treene, das über die Eider mit der Nordsee verbunden ist, beträgt nur 14 km. Als die Koggen immer größer wurden und ihre hölzernen Rümpfe mehr Wassertiefe benötigten, verlor die Schlei allmählich an Bedeutung für die Handelsschifffahrt – und die Stadt Schleswig ihren Status als bedeutendes Handelszentrum an das aufstrebende Lübeck. Noch heute wird die Schlei, wenn auch eher sporadisch, als Transportweg für gewerbliche Güter genutzt. Die von etlichen Buchten – den sogenannten Nooren – geprägte Uferlinie misst ungefähr 150 km. Bezeichnend für das schleswig-holsteinische Gewässer ist das wechselnde Erscheinungsbild. Zum einen gibt es extreme Ausdehnungen wie die Binnenmeer-ähnliche Große Breite, zum anderen, und nicht weit davon entfernt, sehr schmale Stellen wie bei Missunde. Ne‧ben den segelnden und motorisierten Freizeitskippern, Wassertouristen, Seeleuten und Sehleuten von nah und fern wissen auch jede Menge Sportfischer die Schlei zu schätzen. Angelandet wird diverses Schuppenwild, darunter Barsche, Plötze, Zander, Hechte, Aale und – man lese und staune – Schleischnäpel, ein nicht allzu graziler Flossenträger, der mit der Maräne verwandt ist. Auch Seefische wie Butt, Scholle, Lachs und – gerade in der Hauptfangzeit im Frühling – Heringe gehen gierig an den Haken. Ehre, wem Ehre gebührt: Im Oktober 2008 wurde die Schlei-Region offiziell als „Naturpark Schlei“ anerkannt.

Den ganzen Bericht lesen Sie in Skipper 5/2012

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