Capelli Dino 26

Italo-Allrounder

Die Firma Fichtner Marine aus dem brandenburgischen Havel-Örtchen Deetz fungiert als deutscher Exklusivanbieter der italienischen Capelli-Boote. Neu im Sortiment ist die von uns erprobte Capelli Dino 26.

Das hierzulande wohl nur Insidern geläufige Fabrikat Capelli erfreut sich südlich der Alpen eines hohen Bekanntheitsgrades. In Bella Italia gehört Cantieri Capelli nämlich schon länger zu den angesagtesten Sport- und Kabinenboot-Herstellern. Die in Spinadesco bei Cremona in der Lombardei beheimatete Werft, die auf Verkaufsstützpunkte in aller Welt verweisen kann, wurde 1974 von Davide Capelli gegründet. Zum 40-jährigen Jubiläum beinhaltet das Portfolio 38 Schlauchboot-Typen und 17 ansehnliche GFK-Modelle in Längen von 3,99 bis 9,70 m. Zur letztgenannten Gattung gesellte sich im September 2013 die 7,80 x 2,76 m messende Dino 26, die zunächst, und zwar anlässlich der Genua Boat Show, unter der Bezeichnung Dino 750 debütierte. Seine Deutschland-Premiere erlebte der bisher 18 Mal produzierte 26-Footer dann einige Wochen später im Rahmen der Boot und Fun Berlin. Gefertigt im traditionellen Handauflegeverfahren, bringt unsere nach CE-Kategorie C eingruppierte Testkandidatin in unbelastetem Zustand und ohne Motor 2.200 kg auf die Waage. Qualitativ weiß die von Umberto Capelli designte Dino auf Anhieb zu gefallen. Hinter den Kulissen erblickt der Betrachter eine mit grauem Topcoat versiegelte Innenschale, während die Außenhaut ein ebenmäßiges Hochglanz-Finish aufweist. Auch die sorgfältig befestigten Beschläge sehen prima aus und befinden sich an richtiger Stelle. Wir starten unseren Rundgang im Achtercockpit, das selbstlenzend ist und unter den Sitzbänken mit reichlich Stauvolumen aufwartet. Die innere Bordwandhöhe beträgt 71 cm, das mit zwei Angelrutenhaltern bestückte Schandeck ist 14 Zentimeter breit. Beidseitig eingeformte Stufen führen auf die Gangborde, die infolge der leicht asymmetrischen Decksgestaltung in ihrer Breite variieren. Backbords sind es 16 bis 21 cm, an Steuerbord 20 bis 26 cm. Es gibt zwei integrierte Heckstege, zwei 200 cm lange Niro-Handläufe und ein intensiv getöntes gläsernes Oberlicht von 141 x 83 cm, das sich manuell auf 55 x 69 cm öffnen lässt. Das von achtern zu betretende Pilothaus bietet luftige 2,12 m Stehhöhe. Größflächige Fenster, allein die Frontscheibe misst 194 x 65 cm, ermöglichen eine superbe Rundumsicht. Der Küchenblock vereint Einflammkocher und Spüle, ein 48 Liter fassender Kühlschrank wird als 1.645 Euro teures Extra ausgewiesen. Die Sitzposition des Skippers ist bequem, die Bedienelemente am Fahrpult sind griffgünstig angeordnet. Bei Bedarf verwandelt sich die backbordseitige Dinette in eine zusätzliche Koje. Die Beine auszustrecken, gilt es allerdings zu vermeiden. Wesentlich mehr zu bieten hat diesbezüglich die reguläre Schlafstatt in der 160 cm hohen Bugkabine. Das Vorschiffzimmer präsentiert sich zwar einfach, aber doch zweckmäßig eingerichtet. Und auf komfortabel gepolsterten Matratzen von 206 x 176 cm lässt es sich ungestört relaxen. Fast vergessen hätten wir hier und jetzt den steuerbords abzweigenden Toilettenraum, dessen unergonomisch schmaler Türeingang kräftig gebaute Besatzungsmitglieder zum Baucheinziehen zwingt. Serienmäßig vorhanden sind ein elektrisches Marine-WC, das zierliche Waschbecken mit Mischarmatur sowie ein verriegelbares Schränkchen.

Fazit

Unterm Strich hinterlässt die Capelli 26, der übrigens ab sofort eine 23er zur Seite gestellt wird, einen überzeugenden Eindruck. Das universell einsetzbare Kunststoff-Boot bietet sichere Laufeigenschaften und punktet mit viel nutzbarem Raum und entsprechender Bewegungsfreiheit. Der mit 16.899 Euro gelistete Mercury F150 XL EFI, der ja beileibe keine kleine Maschine ist, wirkt am breiten Heck unserer Testkandidatin fast ein wenig verloren. Auch leistungsbezogen würden dem schneeweißen Mehrzweck-Gleiter aus Norditalien, der auf Anfrage mit blauer oder dunkelgrauer Rumpfkolorierung erhältlich ist, einige zusätzliche Pferdestärken nicht schaden. Die Preiskalkulation beurteilen wir als us konkurrenzfähig. Als ordentlich, aber längst nicht komplett ausgestattetes Basismodell kostet die mit einer Sondergenehmigung trailerbare Dino 57.120 Euro.

Technische Daten

Länge über Alles: 7,80 m
Breite: 2,76 m
Durchfahrtshöhe: 2,51 m
Tiefgang: 0,50 m
Gewicht (o. Motor): 2.200 kg
CE-Kategorie: C
Max. Personenzahl: 8
Kojenzahl: 2 (+2)
Brennstofftank: 300 l
Wassertank: 100 l
Septiktank (opt.): 40 l
Baumaterial: GFK
Motorisierung: Außenborder (Einzel- und Doppelmotorisierung
möglich), Leistung bis 183,8 kW (250 PS)
Grundpreis: 57.120 € (ab Deetz bei Potsdam)

WEITERE INFORMATIONEN UND BUCHUNG

Fichtner Marine GmbH (Exklusivimporteur für
Deutschland und Lieferant des Testbootes),
Am Yachthafen 1, 14550 Deetz bei Potsdam,
Tel. 033207-51177, www.fichtner-marine.de
Cantieri Capelli s.r.l., Via delle industrie, 19,
I-26020 Spinadesco (Cremona), www.cantiericapelli.it

 

Den ganzen Test lesen Sie in SKIPPER 06/2014
Text & Fotos: Peter Marienfeld

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