Quicksilver Activ 595 Cabin

Flotter Familienflitzer

Die GFK-Boot-Range der Brunswick-Marke Quicksilver erfreut sich speziell unter Trailerfahrern großer Beliebtheit. Den SKIPPER-Test auf dem Bodensee absolvierte die flotte Quicksilver Activ 595 Cabin.

Das Fabrikat Quicksilver ist längst weg vom Billigheimer-Image, das ihm über mehrere Jahre anhaftete. Zum einen konnte der Qualitäts- und Ausstattungsstandard der generell mit einem Mercury- oder MerCruiser-Motor bestückten Boote kontinuierlich verbessert werden, zum anderen erhielten diese nach eingehenden Marktanalysen des Herstellers ein ebenso modernes wie stimmiges Design. In jüngerer Vergangenheit präsentierte der amerikanische Brunswick-Konzern zahlreiche attraktive Neuerscheinungen, die auf allen wichtigen europäischen Boat Shows zu bewundern waren. Aktuell umfasst die konsequent weiterentwickelte Quicksilver-Palette mehr als zwei Dutzend Modelle in Längen von 3,78 m bis 9,50 m, wobei sich das über 21 deutsche Fachhändler zu beziehende Bootsprogramm in sechs Baureihen gliedert und konzeptionell völlig unterschiedliche Konstrukte beinhaltet. Die im Herbst 2012 lancierte und seitdem rund 100 Mal verkaufte Quicksilver Activ 595 Cabin wird gemeinsam mit diversen Markengefährtinnen in der polnischen Delphia-Werft auf Kiel gelegt, und zwar als aufwendiges Handlaminat. Das hydrodynamisch optimierte Unterwasserschiff mit 19 Grad  Aufkimmung erlangt durch ein eingearbeitetes Spantensystem die erforderliche statische Festigkeit. Alle stählernen Beschläge sind passend dimensioniert und an den richtigen Stellen verschraubt. Sogar an die keineswegs überflüssigen Fenderclips wurde gedacht. Die topfebenen Außenflächen erstrahlen in spiegelndem Hochglanz, als kostenpflichtige Option gelistet ist die elegante graphitschwarze Gelcoat-Kolorierung der Rumpfflanken. Dass die Bordwandhöhe im selbstlenzenden Cockpit stolze 90 cm beträgt, wird als dicker Pluspunkt vermerkt, denn zu den potenziellen Interessenten gehören wassersportbegeisterte thematisieren ist die üppige Staukapazität an Bord. Loses Equipment verschwindet in einem voluminösen Bodenfach, in den stufenartig angeordneten achterlichen Schapps zu beiden Seiten der Motorwanne oder unter der bequem gepolsterten Heckbank, in deren Innerem die sachgerecht montierte Batterieanlage nebst Hauptschalter zum Vorschein kommt. Der Skipper nimmt, wie sein Beifahrer, auf einem dreh- und verschiebbaren Einzelsitz Platz. Leider wurde eine vernünftige Seitenführung des mit einer Klappfunktion versehenen Gestühls eingespart. Absolut gelungen sind dagegen die Armaturenbrettgestaltung und der mithilfe einer integrierten Treppe inszenierte, 53 cm breite Scheibendurchstieg zum begehbaren Vordeck. An dessen Spitze ist ein Ankerkasten eingelassen. Die bis zu 118 cm hohe, elektrisch beleuchtete und mit einem quadratischen Skylight vervollständigte Kabinensektion der 5,73 m langen, 2,29 m breiten und unbelastet 890 kg schweren Quicksilver wartet mit zwei erwachsenengerechten Kojen auf. Unter der 190 x 177 cm großen Schlafstatt befindet sich, sozusagen für den Ernstfall, eine Chemie-Toilette. Die solide anmutende faltbare Kabinentür, die von einem Magneten offen gehalten wird, täuscht nicht darüber hinweg, dass das Betreten der Bugbehausung beinahe mit einer Turnübung gleichzusetzen ist. Ausgenommen sind hier Schlangenmenschen, doch alle anderen Zeitgenossen gelangen am einfachsten auf allen Vieren hinein.

Fazit

Die Quicksilver Activ 595 Cabin entpuppt sich als durch und durch unkompliziertes Sportboot mit tadellosen Lauf- und Handlingeigenschaften. Besonders gut gefallen hat uns die ideale Balance des hervorragend gleitenden Rumpfes, der Wunsch nach Trimmklappen kommt also zu keiner Zeit auf. Der für den Einsatz auf dem Bodensee geeignete, akustisch sehr dezent zu Werke gehende Mercury F100 überzeugt Verbrauchswerten. Eine stärkere Maschine würde den Spaßfaktor zwar nochmals erhöhen, mehr Antriebspower muss aber in der Praxis nicht unbedingt sein. Fehlt noch die Preisinformation: Die getestete Boot-Motor-Kombination ist ab 31.600 Euro zu haben, mit maximalen 110,3 kW (150 PS) am Heck gibt es die einsatzbereite 595er für 35.300 Euro. Eine mit zusätzlichen Kosten verbundene Individualisierung durch originales Extrazubehör bleibt dem zahlenden Kunden überlassen.

Technische Daten

Länge über Alles: 5,73 m
Breite: 2,29 m
Gewicht (o. Motor): 890 kg
CE-Kategorie: C
Max. Personenzahl: 6
Kojenzahl: 2
Brennstofftank: 110 l
Wassertank (opt.): 45 l
Baumaterial: GFK
Motorisierung: Mercury-Außenborder,
Leistung 73,6 bis 110,3 kW (100-150 PS)
Grundpreis: 31.600 € mit fahrfertig montiertem
Mercury F100 EXLPT EFI (ab Allensbach/Bodensee)

WEITERE INFORMATIONEN UND BUCHUNG

RoJe Boote e.K., Roland Jenke (offizieller Quicksilver-Händler und
Lieferant des Testbootes), Von-Steinbeis-Str. 26, 78476 Allensbach,
Tel. 07533-98180, www.roje.de
Brunswick Marine EMEA, Parc industriel de Petit-Rechain, B-4800
Verviers, Händlernachweis unter www.quicksilver-boats.com

 

Den ganzen Test lesen Sie in SKIPPER 06/2014
Text & Fotos: Peter Marienfeld

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