Masurische Seenplatte

Land ohne Eile

Während das moderne Polen längst im 21. Jahrhundert angekommen ist, duselt Masuren beschaulich vor sich hin. Die Region im Nordosten des Landes versprüht immer noch den Charme längst vergangener Zeiten. Ob das auch für den Wassersport gilt? Lesen Sie selbst.

STÓJ! Die Kelle des Verkehrspolizisten signalisiert unmissverständlich: Hier und jetzt ist Endstation! Ich trete auf die Bremse, öffne das Seitenfenster des Kombi und frage, was los ist. Der Uniformierte deutet auf die Menschenkette vor uns. »Tut mir leid«, sagt er, »das ist eine Kirchenprozession. Das Bild der Schwarzen Madonna von Tschenstochau wird zum Hafen getragen. In einer Stunde sind alle auf dem Wasser. Dann können Sie passieren.« In einer Stunde? Bei allen Heiligen des Himmels, aber dann geht die Sonne unter und unsere Charterbasis ist geschlossen. Katrin neben mir auf dem Beifahrersitz greift zum Handy und ruft die Marina an. »Keine Sorge«, beruhigt man sie, »wir kommen hier auch nicht weg. Am besten ihr fahrt zurück, geht in Mikotajki essen oder kauft schon mal für die Kombüse ein.« Okay, denke ich mir, frage den Polizisten nach dem Weg zum nächsten Supermarkt und wende den Kombi.

Während Polens Nationalreliquie als Kopie(!) auf den Schultern der Gläubigen zur Schiffsprozession getragen wird, schieben wir den Einkaufswagen durch den Discounter. Unglaublich, was es hier an der östlich(st)en Peripherie der EU nicht alles zu kaufen gibt. Französischen Crémant, italienische Antipasti, schottischen Lachs und spanischen Schinken … alles unerwartete Leckereien und … obendrein zu höchst Portemonnaie-freundlichen Preisen. Mit vier Kartons voll Köstlichkeiten erreichen wir schließlich die Basis. Die Übergabe unseres Charterboots ist schnell erledigt. Wir lassen uns die Wasserkarten geben, fragen nach den interessantesten Sehenswürdigkeiten und hieven dann unsere Einkäufe an Bord. Ein leichter Wind streichelt das Wasser, sanft schmatzen die Wellen gegen die Bordwand und draußen auf dem handtuchschmalen Mikolaiskie See, dort, wo eine kleine Armada das fromme Spektakel begleitet, steigt das erste Feuerwerk in das nachtschwarze Firmament.

Den ganzen Artikel lesen Sie im SKIPPER 03/2015
Text & Fotos: Gerald Penzl 

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