Gefahr durch Schwarz-Charter

Zumeist werben Bootsbesitzer in Kleinanzeigen um Interessenten für Kojencharter oder bieten gleich das ganze Boot an. Zunächst klingen die finanziellen Konditionen fantastisch und verlockend. Die geforderten Summen liegen in der Regel erheblich unter den marktüblichen Preisen. Das liegt daran, dass es sich um private Angebote handelt, obwohl auch schon mal der Anschein erweckt wird, dass eine professionell geführte Firma im Spiel sei. Reinhard Klemme, Vorsitzender des AKC dazu: „ Dann ist besondere Vorsicht geboten.“ Reguläre Charterboote müssen erheblich mehr Bedingungen erfüllen als privat genutzte Boote. Schon beim regulären Kojencharter müssen die Schiffe von der BG Verkehr abgenommen werden. Der Schiffsführer benötigt obendrein einen besonderen Befähigungsnachweis. Bei der Vermietung kompletter Yachten sind ebenfalls Regeln zu beachten.


Charterboote werden überprüft

So ist alle zwei Jahre die Abnahme durch das Wasser- und Schifffahrtsamt nötig. Die Ausrüstung wie Rettungswesten, Pyrotechnik und Feuerlöscher ist sehr genau festgelegt und die Wartungsintervalle müssen unbedingt eingehalten werden.

Höhere Kosten

Für Charterboote ist auch eine höhere Versicherungspolice notwendig, die normale Haftpflicht- und Kaskoversicherung reicht hier nicht aus. „In einem Schadensfall können private Vermieter da böse finanzielle Überraschungen erleben“, so Klemme. Weil manche Eigner nicht offen als Privatleute auftreten, sondern den Eindruck erwecken, mit der Vercharterung habe alles seine Richtigkeit, gibt der AKC Tipps, wie die „schwarzen Schafe“ außer am extrem günstigen Preis noch zu erkennen sind. Der „Unternehmensauftritt“ im Internet, auf Briefpapier oder auf Prospekten wirkt oft nicht sehr professionell. Es fehlen die korrekte Unternehmensbezeichnung, die USt-ID und die Steuernummer, Bankverbindung, Handelsregisternummer und die Gesellschaftsform. In Zweifelsfällen sollen sich die potentiellen Kunden das Bootszeugnis oder die Kopie der Versicherungspolice zuschicken lassen. Weitere Auskünfte erteilt der AKC im Internet unter: www.charterboot.net