Friaul-Julisch Venetien Report

Mit dem Motorboot durch die Lagunen von Grado und Marano

 

Das Revier Friaul-Julisch Venetien ist für viele immer noch ein Geheimtipp. Zwischen Prosecco und Tiramisu, Lagune und Flussauen erwartet Motorbootfahrer in den Lagunen von Grado und Marano ein entspanntes Italien-Feeling, herausragender Service und eine einzigartige Wasserlandschaft. Auch im Winter.

Es ist elf Uhr, als wir in der Marina Sant’Andrea bei San Giorgio di Nogaro ankommen. »Ihr braucht nicht früher kommen«, hatte Fortunato Moratto, umtriebiger Besitzer der Marina, am Telefon gesagt: »Wir müssen das Boot noch ins Wasser lassen und es ist sonst auch zu kalt.« Tatsächlich ist dieser Februarmorgen feuchtklamm. Was Nebel ist und was Wasser – wer weiß das schon so genau. Der Morgen verschluckt alle Farben, saugt sie gierig auf und speichert sie für das Frühjahr und den Sommer. Jetzt scheint selbst das sonst sonnengelbe Restaurantgebäude auf dem Gelände wie durch einen sanften Filter weich gezeichnet. Daniele, unser Skipper für die Fahrt, blickt in den Himmel und grinst. »Heute ist es gut«, meint er, »der Nebel kommt nicht vom Meer. Sonst würdet ihr hier nicht mal das andere Flussufer sehen.« Sant’Andrea liegt kurz vor der Mündung des Flusses Corno in die Lagune von Marano. Von hier aus gelangt man über die Dalbenstrasse in die Lagune und zum Meer oder den Fluss hinauf zum kleinen Industriehafen. Hier gehts weiter nach San Giorgio di Nogaro, wo inmitten immergrüner Schilfwälder etwa 5 Kilometer danach die Cantieri Marina San Giorgio mit ihrem vorzüglichen Restaurant liegen. Ein netter kleiner Ausflug wäre das: auf dem ausgebaggerten Fluss cruisen, sich ein wenig treiben lassen und die Lastkähne und Pilotenboote beobachten, die gelegentlich den Fluss hinunterkommen oder einfach den Fluss Aussa hinauf fahren, der hier mit dem Corno zusammenfließt. Doch heute wollen wir mehr. Fortunato und Licio Vidal, der Besitzer der SELVA ELEGANCE, mit der wir heute fahren, sehen uns ein wenig mitleidig an. Oder ist es doch ein wenig neidisch? Licio jedenfalls erzählt, dass er in der Werft Arbeiten zu erledigen hat. Sein Arbeitstag ist noch lange nicht zu Ende. Während die Natur pausiert, herrscht in der Werft Hochsaison. In Sant’Andrea werden Boote gewartet, erhalten aufwendige Anstriche oder Reparaturen. In einer der Werfthallen erblicke ich einen alten Americas Cupper, der gerade wieder auf Vordermann gebracht wird. Da sind Spezialisten wie Licio nötig und am Werk, um anspruchsvolle Bootseigner zufriedenzustellen. In einer anderen Werfthalle arbeiten die Eigner selbst an ihrem Ausflugsboot, mit dem sie ab dem Frühjahr wieder Touristen durch die Lagune schippern. 60 Personen haben auf dem Boot Platz. Trotzdem hat es nur einen Tiefgang von rund einem Meter. Konzentriert arbeitet der Eigner hier Hand in Hand mit seinem Mitarbeiter. Es gibt viel zu tun, bis das Schiff wieder ins Wasser darf.

Licio gibt Daniele letzte Anweisungen: Den Motor mit seinen 150 PS sanft beschleunigen, aufpassen in den Kanälen, denn es ist Ebbe und selbst der geringe Tiefgang des kleinen Motorbootes sei an manch einer Stelle problematisch. Er zählt auf, worauf wir achten sollen, welche Route heute vielleicht am geeignetsten wäre. Wir sollten doch nach Grado fahren, meint er, das wäre bei dem Wetter am besten. Fortunato kommt derweil mit einer großen Tüte voller Panini, also belegten Brötchen, zurück. »Ihr müsst doch unterwegs etwas essen.« Licio fragt Daniele, ob er auch warm genug angezogen sei. Ein wenig fühlen wir uns wie Zuhause, fürsorglich umhegt. Es wird Zeit, die Metallleiter ins Kranbecken hinunter zu klettern und auf das Boot zu steigen…

 

Die Route

Über die Marina Sant’Andrea und den Fluss Corno bis zum Canale Anfora Vecchia bis nach Grado (ca. 3 sm). Von hier aus in den Canale Anfora Vecchia nach Grado (ca. 6 sm). Von dort aus zum Santuario di Barbana (ca. 2 sm)

Tipp

Noch bis Ende Juni bietet das neugegründete Marinanetzwerk FVG MARINAS NETWORK in seinen 19 angeschlossenen Marinas aus Friaul-Julisch Venetien ein Sonderangebot für Bootstouristen an. Wer zwei Nächte in einer der Marinas übernachtet, erhält die dritte Nacht umsonst. So lassen sich die Lagunen von Grado und Marano und die Küste Friaul-Julisch Venetiens bis nach Triest und Muggia erkunden. Mehr Informationen unter: www.fvgmarinas.com

Erfahren Sie noch mehr in der April-Ausgabe von SKIPPER Bootshandel.

Quelle: SKIPPER Bootshandel

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