Ausrüstung an Bord

Alles, was Sinn macht

Das Angebot an Bootszubehör ist kaum noch überschaubar. Umso wichtiger für Bootsbesitzer, die eigenen Bedürfnisse richtig einzuschätzen und das passende Bordequipment zu erwerben.

Wer sich ein neues Boot zulegt, geht zunächst davon aus, dass es fahrfertig ausgestattet ist. Meist werden Fender und Leinen mitgeliefert. Doch schon nach wenigen Ausfahrten wird man bemerken, dass das Leben an Bord auch komfortabler und bequemer gestaltet werden kann und dass bestimmte Dinge einfach nicht vorhanden sind. Welches Equipment an Bord sein sollte, hängt von vielen Faktoren ab. Die wichtigsten Parameter sind wohl die Bootsgröße, das überwiegend befahrene Revier, der Geschmack von Skipper und Crew und natürlich deren Geldbeutel. Stöbert man in den Katalogen und Internetpräsenzen der Ausrüster, staunt man zunächst über die Vielfalt des Angebots und dann auch über die unterschiedlichen Preise für Geräte, die auf den ersten Blick denselben Zweck erfüllen. Als Beispiel seien UKW-Funkgeräte genannt. Die müssen im Binnenfunk mit der automatischen Sender-Kennung ATIS (Automatic Transmitter Identification System), im Seefunkverkehr mit MMSI (Maritime Mobile Service Identity) ausgestattet sein. Die preiswertetsten Geräte liegen um 150 Euro, es werden aber auch solche gehandelt, die leicht um 800 Euro kosten können. Diese verfügen dann auch schon über das automatische Schiffsindentifikationssystem AIS. Das ist eine feine Sache, sieht man doch Kurs, Geschwindigkeit und Namen der im Umkreis verkehrenden Schiffe, auch wenn sie gerade nicht funken. Das Feature wird noch komfortabler, wenn die Daten auf die Seekarte im Plotter gelegt werden. Ein erheblicher Sicherheitsvorteil, der sich aber nicht für jedes Revier lohnt. Wer die Mecklenburger Seenplatte nicht verlässt, hätte einen zwar netten aber dennoch überflüssigen Gimmick an Bord.

Sicherheit zuerst

Wer auch ohne AIS für mehr Sicherheit sorgen möchte, greift zunächst einmal zu einem Radarreflektor. Damit kann man wohl nicht den Verkehr in der näheren Umgebung sehen, der Reflektor wird aber die meist nur vage Abbildung des eigenen Bootes auf den Radarschirmen der Berufsschifffahrt deutlich verstärken. Hier kann man mehr oder weniger Geld investieren. Preiswerteste Lösung ist der passive Radarreflektor. Der ist entweder aus Kunststoff oder Metall gefertigt, wird im Mast oder am Geräteträger montiert und reflektiert und verstärkt aufgrund seiner Formgebung das Radarecho. Als wirksame Variante werden auch aktive Reflektoren angeboten. Hier wird das Echo elektronisch verstärkt und mit Sicherheit von den »Großen« wahrgenommen. Die kosten natürlich einiges mehr. Liegen die passiven Reflektoren zwischen 15 und 30 Euro, werden für die aktiven Geräte Summen von bis zu 900 Euro aufgerufen. Da muss dann jeder für sich entscheiden, was ihm Sicherheit wert ist. Noch wichtiger als Funk, AIS und Radarreflektor sind ausreichend funktionsfähige Schwimmwesten an Bord. Wir haben das Thema in der Vergangenheit immer wieder aufgegriffen, eben weil es so wichtig ist. Trotz einer fehlenden Pflicht, sollte jeder verantwortungsvolle Skipper für jedes Crewmitglied eine geprüfte Rettungsweste an Bord mitführen. Ob das nun eine preiswerte Feststoff- oder eine komfortabel zu tragende Automatikweste ist, ist eigentlich egal. Hauptsache, die Teile liegen griffbereit und werden bei Schlechtwetter und Schleusenmanövern auch getragen! Dass Kinder stets mit Weste auf Steg und Boot unterwegs sind, sollte mittlerweile eine Selbstverständlichkeit sein. Vor Saisonbeginn ist ein guter Zeitpunkt, die Prüfplaketten auf den Westen zu kontrollieren. Ein ganz hilfreiches Utensil kann man sich auch für kleines Geld selbst anfertigen: Eine rote Flagge, mit der im Notfall auf sich aufmerksam gemacht werden kann. Wer einmal auf einem Revier mit starkem Berufsverkehr einen Motorenausfall erlebte, weiß, was das kleine unscheinbare Teil wert sein kann. Pyrotechnische Seenotsignalmittel mögen auf Flüssen und Kanälen keine Priorität haben, auf großen Seen und in der Küstenfahrt aber schon. Wer Signalmittel der Klasse T2 erwerben und verwenden will, muss den Fachkundenachweis erlangen. Andere Mittel, wie etwa der Nico-Signalgeber, können dagegen auch Personen über 18 Jahren ohne diesen Fachkundenachweis verwenden. Das kompakte Gerät hat ein Magazin mit sechs Schuss. Die Raketen steigen bis zu 80 Meter hoch und brennen sechs Sekunden. Das ist zwar deutlich kürzer als die »richtigen« Signalraketen, aber besser als nichts an Bord zu haben.

Den ganzen Artikel lesen Sie in SKIPPER 04/2014
Text: Klaus Schneiders

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