Test: SEA RAY 190 SPOE

Wer sich für den Erwerb einer Sea Ray 190 SPOE interessiert, den erwartet ein sehr attraktives offenes Sportboot, das mit entsprechender Motorleistung pures Fahrvergnügen bietet. Wir haben den blau-weißen Bowrider mit einem Mercury F150 Pro XS getestet. Eine Kombination, die bestens miteinander harmoniert.

   

Sea Ray Boats mit Geschäftssitz in Knoxville, Tennessee, gehört zu den klangvollsten Namen der amerikanischen Bootsbau-Industrie, und dies seit mehr als sechs Jahrzehnten. Anno 1959 von Zach Ray gegründet, avancierte die Traditionswerft bereits 1986 zu einem festen Bestandteil des mächtigen Brunswick-Konzerns und gilt bis heute als unverzichtbarer Eckpfeiler der breit aufgestellten Marine-Sparte. Dementsprechend genießen die Boote und Yachten dieser Weltmarke rund um den Globus eine erstklassige Reputation. Offizielle Verkaufsstellen gibt es in mehr als 80 Ländern. Allein im Bundesgebiet werden die sportlich-eleganten Sea-Ray-Entwürfe von acht autorisierten Fachhändlern angeboten. Für den angedachten Praxistest, der bei idealen äußeren Bedingungen mit viel Sonne und wenig Wind auf der Ostsee stattfinden soll, sind wir an der Trailerrampe des Olympiahafens Schilksee mit Kevin Marquardt (50) verabredet. Vor zehn Minuten hat der freundliche Inhaber der Firma Bootscenter Kiel sein nagelneues Vorführ-Schiffchen zu Wasser gebracht, das im optionalen blau-weißen Zweifarben-Design und mit dem eingangs erwähnten Mercury F150 Pro XS am Heck richtig fesch aussieht. Bevor wir die temperamentvollen 150 Pferde des auf Hochleistung getrimmten vierzylindrigen Viertakt-Außenborders gleich von der Leine lassen, vielleicht noch ein paar Infos in Sachen Sea Ray. Die populäre Range reicht aktuell von 20 bis 40 Fuß. Sie besteht aus fünf Baulinien und umfasst insgesamt 30 Typen, die prinzipiell mit Mercury- beziehungsweise MerCruiser-Antriebstechnik zum zahlenden Kunden gelangen. Kein Geheimnis ist, dass Sea Ray rund die Hälfte der momentan im Lieferprogramm befindlichen und für den europäischen Markt bestimmten Bootsmodelle auf polnischem Terrain fertigen lässt. Als langjähriger Auftragsproduzent fungiert die im podlachischen Wassersport-Zentrum Augustów beheimatete Slepsk-Werft, die als einer der führenden Bootsbaubetriebe unseres östlichen Nachbarlandes gilt und zurzeit 1.280 Mitarbeiter beschäftigt.

Mit dem 110,3 kW starken Mercury F150 Pro XS ist die Sea Ray optimal motorisiert.

 

Wir beschäftigen uns jetzt endlich mit der 5,94 x 2,54 m messenden Sea Ray 190 SPOE, wobei das »E« im Namenszusatz für Europa steht und, wie soeben berichtet, Polen als Herkunftsland dokumentiert. Der aufwendig von Hand laminierte GFK-Gleiter, der seit seiner Präsentation vor sechs Jahren rund 2.000 Mal aus der Form gehoben wurde, hinterlässt qualitativ einen sehr guten Eindruck. Zu nennen wären in diesem Zusammenhang die tadellose Beschaffenheit der spiegelglatten Gelcoat-Beschichtung, die passend dimensionierten und an richtiger Stelle verschraubten Niro-Beschläge sowie die exzellent verarbeiteten, straff gefederten Sitzpolster. Eine unbedingte Empfehlung verdient der elastische SeaDek-Bodenbelag, der den Aufenthalt im erstaunlich geräumigen selbstlenzenden Cockpit und auf der XXL-formatigen Badeplattform sehr angenehm macht. Unverkennbar ist natürlich, dass der alternativ auch als Inboard-Version verfügbare 20-Footer als Schönwetterboot konzipiert wurde. Im zierlich geratenen Vordercockpit, entlang der backbordseitigen Beifahrerbank und oberhalb des riesengroßen Heckstauraumes – hier werkelt beim Pendant mit Einbaubenziner die Maschine – sind jeweils Liegewiesen angeordnet, wobei die letztgenannte 208 x 85 cm misst. Ein Extralob verdient sich die laut der CE-Klassifizierung C für acht Personen ausgelegte Sea Ray, wenn es um die Beschreibung des Steuerstandes geht. Hier nimmt der Skipper auf einem körpergerecht konturierten Schalensitz mit bestem Seitenhalt Platz, in die gepolsterte Cockpitverkleidung wurde sinnvollerweise eine Armauflage integriert, und rechts neben der Fußstütze ist ein Feuerlöscher befestigt. (den kompletten Test finden Sie in der Ausgabe 12/22)

 

Technische Details

Länge über Alles: 5,94 m
Breite: 2,54 m
Tiefgang (Antr. angehoben): 0,50 m
Gewicht: ab 1.300 kg inkl. Motor
CE-Kategorie: C
Max. Personenzahl: 8
Brennstofftank: 113 l
Wassertank (opt.): 38 l
Baumaterial: GFK
Motorisierung: Mercury-Außenborder, Leistung wahlweise 84,6
oder 110,3 kW (115 oder 150 PS)
Grundpreis: 51.400 € mit fertig montiertem Basismotor Mercury
F115 EFI, Leist. 84,6 kW (115 PS), 56.100 € mit Mercury F150 EFI,
Leistung 110,3 kW (150 PS), mit Testmotor ab 57.000 €, Preis des
einsatzbereiten Testbootes inklusive Sonderausstattung 74.080 €

Informationen und Werft

Bootscenter Kiel GmbH (offizieller Sea-Ray-Händler und
Lieferant des Testbootes), Haßberg 6, 24113 Kiel,
Tel. 0431-7055031, www.bootscenter-kiel.de

Sea Ray Boats Inc. , 800 South Gay Street, Suite 1200,
Knoxville, Tennessee, 37929, USA, Kontaktdaten der deutschen
Sea-Ray-Händler unter www.searay.com

Den kompletten Bootstest lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 12/2022!
Text & Fotos: Peter Marienfeld

Alle weiteren Bootstests finden Sie HIER!