Test: CROWNLINE 210 SUPERSPORT

Ob für den Wasserski-Schlepp oder für spontane Bootsausfl üge – die schnittigen GFK-Sportboote der amerikanischen Crownline-Werft sind rund um den Globus beliebt. Wir haben die 6,40 m lange Crownline 210 SS auf dem Rhein unter die Lupe genommen.

   

Die Crownline-Boote aus Frankfort im Bundesstaat Illinois können ihre Herkunft nicht verbergen. An eine junge und sportliche Klientel gerichtet, sind sie in erster Linie in Designund Zielgruppenausrichtung für den US-amerikanischen Markt gedacht. Doch die typisch amerikanisch wirkenden Kunststoff-Gleiter genießen eine hohe Akzeptanz auch unter europäischen Kunden. Im Jahr 1991 gegründet, lief als erstes Projekt der Werft eine als Bowrider konzipierte Crownline 182BR vom Stapel. Zählten damals 25 Mitarbeiter zum Unternehmen, so stellen heute über 500 Angestellte Cruiser, Sportboote und Kabinenboote in Längen zwischen 20 und 36 Fuß in insgesamt sieben Modellreihen her. Dazu gehört auch die in der internationalen Surfer-Szene recht populäre Surf-Serie. Crownline-Boote werden sowohl mit Innenbordern als auch mit Außenbordern angeboten und überzeugen neben hohem Komfort auch mit einem korrekten Preis-Leistungsverhältnis. Die von uns getestete Crownline 210 SS, das Kürzel steht für Super Sport, ist das 6,40 m lange Einstiegsmodell dieser Linie, die von 21 bis 29 Fuß reicht und bisher sieben Typen umfasst.

Der stabil laufende V-Rumpf der sportlichen Crownline 210 SS kann seine Stärken im Kabbelwasser ausspielen

 

Das vom Wormser Importeur Pier One Yachts und Geschäftsführer Alexander Bollinger bereitgestellte Testboot erwartet uns bei Sonnenschein an einem Steg des Winterhafens Worms am Rhein. Vor uns liegt ein waschechter kompakter Bowrider mit hellgrauen Sitzpolstern und einer mit grauem Seadek-Material belegten Heckplattform. Neben den üppigen Polstern, mit denen das komplette Cockpit samt innerer Bordwände ausgekleidet ist, fallen neben dem flotten Bugbereich und der Hecksonnenliege auch zahlreiche Getränkehalter und Lautsprecherboxen auf. Dieses Ambiente erinnert an amerikanische Straßenkreuzer, »typisch Ami« eben. Das 380 cm lange und 210 cm breite Cockpit wirkt wie aus einem Guss und wird von zwei Einzelsitzen für Skipper und Beifahrer sowie einer 190 cm breiten Hecksitzbank mit elf Zentimeter dicken Polstern dominiert. Die innere Freibordhöhe beträgt gute 92 cm, der in dunklem »Moonrock«-Design gehaltene und puristische Steuerstand gefällt mit analogen Anzeigen für Drehzahl, Geschwindigkeit in Meilen pro Stunde, Drehzahlmesser und Trimmanzeige. Auf einen Kartenplotter wurde verzichtet, jedoch kann ein solcher aus der Fülle des Marktangebotes dazubestellt werden. Dass der Schalt- und Gashebel des 4,5-Liter-Mercruiser-Innenborders ohne praktische Armauflage auskommen muss, betrachten wir als Schönheitsfehler. Bleibt der Cockpitboden in der Standardversion ohne Belag, so kann aus mehreren Fußboden-Optionen zwischen Teppich oder Seadek gewählt werden. Der etwa 160 x 140 cm große Bugbereich mit V-Sitzgarnitur verfügt über klappbare Armlehnen und große Staufächer unter den Sitzbänken, welche mittels Einlage schnell zu einer vollumfänglichen Sonnenliege umgebaut werden können. Ein interessantes Detail aller an Bord vorhandenen Schapps ist ein spezieller Öffnungsmechanismus, der statt Gasdruckfeder mit einer stabilen Trapezkonstruktion aus Edelstahl aufwartet und Langlebigkeit verspricht. Das Hauptcockpit hinterm Steuerstand wird von einer 60 cm hohen und 220 cm breiten, mittig zu öffnenden Windschutzscheibe umgeben. Neben den bereits genannten Getränkehaltern komplettieren zwei je 190 cm lange Seitenfächer in den inneren Bordwänden die Verstaumöglichkeiten. Besondere Beachtung verdient auch die Hecksektion. So können die variablen Polster in der Mitte herausgenommen werden, um ein darunter liegendes Gangbord freizumachen. Man kann also über die Badeplattform und die Sonnenliege ins Cockpit steigen, ohne die Polster überqueren zu müssen. Dass sich die beiden äußeren Polster mit einem Handgriff senkrecht ankippen lassen, verdient einen weiteren Pluspunkt, denn so wird die Sonnenliege zur Sonnensitzbank. Der darunter liegende Maschinenraum wird manuell geöffnet, in dem sich die komplette Heckgarnitur ohne großen Kraftaufwand anheben lässt. An der Installation der technischen Komponenten im Motorraum gibt es nichts zu bemängeln, alles ist sehr sauber und übersichtlich montiert und leicht zugänglich… (den kompletten Test finden Sie in der Ausgabe 08/22)

 

Technische Details

Länge über Alles: 6,40 m
Breite: 2,50 m
Tiefgang (Antr. abgesenkt): 1,10 m
Gewicht: 2.472 kg
CE-Kategorie: D
Max. Personenzahl: 9
Brennstofftank: 170 l
Baumaterial: GFK
Motorisierung: Mercruiser 4.5L-250 Alpha One, Innenborder
(Benzin) mit Z-Antrieb
Grundpreis: 71.650 €, Preis des fahrfertigen Testbootes inklusive
Sonderausstattung 76.570 €

Informationen und Werft

INFORMATIONEN UND WERFT
Pier One Yachts (Crownline-Händler und Lieferant des Testbootes),
Kirschgartenweg 1, 67549 Worms Schwebheim,
Tel. 06241-268537, www.p1-yachts.de

Crownline Boats, 11884 Country Club Road,
40 62896 West Frankfort, IL, USA, www.crownline.com

 

Den kompletten Bootstest lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 08/2022!
Text & Fotos: Rex Schober

 

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