Test: Sessa Fly 42

Die Schwern Yachten GmbH & Co. KG handelt neuerdings mit den norditalienischen Sessa-Booten. Während des SKIPPER-Tests auf der Unterelbe soll die kleinste Variante der »Flybridge Line«, die Sessa Fly 42, ihre Talente unter Beweis stellen.

Als Camillo Braga seinen 1958 gegründeten Betrieb »Sessa« nennt, beschäftigt sich der Ingenieur zunächst mit der Herstellung von neuartigen Kunststoffen für verschiedene industrielle Anwendungen. Erst einige Jahre später avanciert die Firma zu einem Paradebeispiel für wassersportaffines italienisches Unternehmertum. In zweiter Generation am Ruder, treibt Raffaella Braga Radice, beseelt vom Pioniergeist und Innovationsgedanken ihres Vaters, die Entwicklung einer kleinen GFK-Boot-Serie voran. Einhergehend mit der Präsentation mehrerer ansehnlicher Motoryachten, entsteht in den frühen 1990ern der weithin bekannte Markenname Sessa Marine.

Doch 2015 schlittert der traditionsreiche Familienbetrieb in eine heftige Krise und muss für acht Monate die Werkstore schließen. Dann aber kommt es zu einer konsequenten Neuausrichtung, und zwar inklusive eines Besitzerwechsels. Als finanzstarker Investor manövriert sich ein gewisser Brian Zhuang an die Spitze von jetzt Sessa International SRL, um sogleich die nötigen Maßnahmen für den professionellen Entwurf künftiger Bootstypen einzuleiten. Soweit die Vorgeschichte. Heute – und noch immer unter der Regie des freundlichen Herrn Zhuang – bietet die in der Gemeinde Cividate al Piano zwischen Bergamo und Brescia angesiedelte Werft die Baureihen Key Largo, Yacht Line, Cruiser Line und Flybridge Line mit insgesamt 20 schicken Modellen an. Und mehr denn je verkörpert die von 19 bis 68 Fuß reichende Sessa-Flotte ein elegantes und dynamisches Styling, das zumeist die Handschrift des in Parma ansässigen Top-Designers Christian Grande trägt.

In der überdachten Achterplicht der Sessa Fly 42 wurde eine L-Sitzbank angeordnet. Der Klapptisch ist höhenverstellbar

 

Auf die Hauptabmessungen bezogen, zählt die von Hand laminierte und bisher 18 Mal gebaute Sessa Fly 42 zur Mittelklasse der 2021er-Produktrange. Wir sehen uns die im vorigen Sommer lancierte, genau 13,10 m lange und 3,90 m breite Novität nun aus der Nähe an, danach ist eine ausgiebige Probefahrt auf der Unterelbe geplant. Das beinahe elf Tonnen schwere Luxusboot dümpelt am Steg des in Wedel gelegenen Hamburger Yachthafens. Über den 122 cm tiefen und entsprechend großflächigen Hecksteg, der kurioserweise eine Wetbar mit Grill beherbergt, gelangt man an Bord…

Technische Details

Länge über Alles: 13,10 m
Breite: 3,90 m
Durchfahrtshöhe: 3,95 m
Tiefgang: 0,82 m
Gewicht: 10.700 kg
CE-Kategorie: B
Max. Personenzahl: 12
Kojenzahl: 4 (+2)
Brennstofftanks: 2 x 490 l
Wassertank: 350 l
Septiktank: 125 l
Baumaterial: GFK
Motorisierung: 2 x Volvo-IPS-D6-Diesel, Leistung 2 x 220,6 kW (2 x 300 PS) bis 2 x 279,4 kW (2 x 380 PS)
Grundpreis: 481.950 € mit Basismotoren 2 x Volvo IPS400-D6, Preis des Testbootes inkl. umfangreicher Sonderausstattung 572.717 €

Das finden wir gut

-Überzeugendes Qualitätsniveau des gesamten Bootes
-Für einen 42-Footer enorm groß geratene Flybridge
-Viele durchdachte und benutzerfreundliche Detaillösungen

Das finden wir nicht gut

-Grenzwertige Gangbordbreite zwischen 20 und 30 cm

Informationen und Werft

Schwern Yachten GmbH & Co. KG (Sessa-Marine-Händler und
Lieferant des Testbootes), Kronskamp 122, 22880 Wedel,
Tel. 04103-83817, www.schwern-yachten.de
Boote Weidenauer (Sessa-Marine-Händler), Hafenstr. 1, 68623
Lampertheim, Tel. 06206-57094, www.boote-weidenauer.de
Sessa International SRL, Via Cortenuova 21-23,
I-24050 Cividate al Piano (BG), www.sessamarine.com

Den kompletten Artikel lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 05/2021!
Text & Fotos: Peter Marienfeld

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