Test: Super Lauwersmeer D 47 OC

Die Zeiten, in denen niederländische Stahlverdränger hinsichtlich ihres Designs als »gleichförmig« oder gar »langweilig« galten, sind Schnee von gestern. Heute geht es mehr denn je um Eigenständigkeit, Stil und Charakter. Ein Paradebeispiel dafür ist die neueste Motoryacht von Super Lauwersmeer, die von uns erprobte Discovery 47 OC.

Anders und gerne auch besser zu sein als die zahlreichen Mitbewerber, so könnte die friesische Vorzeigewerft ihren eigenen Anspruch definieren. Eine Stahlyacht-chmiede wie Frisian Motor Boats, die seit 1969 existiert und über enorme Erfahrungswerte verfügt, hat jedenfalls einiges zu bieten. Managing-Direktor Bastiaan Jousma (50), der das Unternehmen gemeinsam mit seinem Bruder Louis Jousma (46) leitet und als einstiger Super-Lauwersmeer-Mitarbeiter sämtliche Produktionsabläufe wie aus dem Effeff kennt, beschäftigt ein eingespieltes 14-köpfiges Spezialisten-Team.

Gegenwärtig umfasst das Repertoire des in Noardburgum am Burgumer Mar ansässigen Traditionsbetriebes neun bildhübsche Motoryachten in Längen zwischen 42 und 50 Fuß, die während der neun- bis zwölfmonatigen Bauphase komplett »unter einem Dach« entstehen. Dass pro Jahr nur fünf bis sechs Boote mit dem auffälligen SL-Logo an der Ruderhaus-Flanke zur Auslieferung gelangen, unterstreicht die Exklusivität dieser international anerkannten Premium-Marke. Eine Selbstverständlichkeit ist, dass der betuchte Kunde ein weitreichendes Mitspracherecht genießt, wenn es um die Interieursgestaltung seiner »persönlichen« Super Lauwersmeer geht. Was im Rahmen des Machbaren liegt und architektonisch sinnvoll erscheint, wird seitens der Werft professionell realisiert. Dies bedeutet nichts anderes, als dass es sich bei einer jeden neuen Yacht um ein repräsentatives Einzelstück handelt.

Übersichtlich gestalteter Steuerstand mit hydraulischer Ruderanlage und feinster Navi-Elektronik von Raymarine

 

Womit wir nun auf unsere Probandin, die »Pursuit of Happiness«, zu sprechen kommen. Das niederländische Eignerpaar und dessen drei kleine Kinder wünschten sich ein schwimmendes Domizil mit optimaler Aufteilung und einem ebenso geschmackvollen wie zweckmäßigen Mobiliar. Zudem sollte das Thema »Sicherheit an Bord« unbedingt eine tragende Rolle spielen. In bewährter Manier kümmerte sich Top-Designer Arnold de Ruyter darum, diese Vorgaben mit größtmöglicher Präzision umzusetzen. Das Ergebnis ist ein 14,99 x 4,36 m messender Knickspanter, der modernsten Stahlyachtbau auf besonders gelungene Weise verkörpert. Für den 22,4 Tonnen verdrängenden Eyecatcher mit 1,17 m Tiefgang wird eine kanalfahrttaugliche Durchfahrtshöhe von 3,10 m angegeben…

 

Technische Daten

Länge über Alles: 14,99 m
Breite: 4,36 m
Durchfahrtshöhe: min. 3,10 m, max. 3,45 m
Tiefgang: 1,17 m
Gewicht: 22.400 kg
CE-Kategorie: B
Max. Personenzahl: 10
Kojenzahl: 5 (+2)
Brennstofftank: 750 l
Wassertank: 800 l
Septiktank: 210 l
Baumaterial: Schiffbaustahl
Motorisierung: Einbaudiesel mit Welle, Einzel- oder Doppelanlage, Leistung 1 x 110,3 bis 2 x 110,3 kW (1 x 150 bis 2 x 150 PS)
Grundpreis (ab Werft): 539.805 Euro mit Basisdiesel Volvo D3-150, Preis d. Testbootes inkl. umfangreicher Sonderausstattung 640.000 €

Das finden wir gut: 

-Harmonisch designte Stahlyacht in erstklassiger Produktqualität
-Durchdachte Raumaufteilung ermöglicht ein optimales Platzangebot
-Angenehm breite Gangborde und sehr großes Achtercockpit

Das finden wir nicht gut: 

-Ein Handlauf an der Salondachkante wäre von Vorteil

Informationen und Werft

Super Lauwersmeer, Frisian Motor Boats B.V.,
Rijksstraatweg 80, NL-9257 DV Noardburgum,
Tel. 0031-511442181, www.superlauwersmeer.nl

Den kompletten Bootstest lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 03/2021!
Text: Peter Marienfeld
Fotos:  Frisian Motor Boats, Peter Marienfeld