Test: Iron 707

Iron 707 lautet die schlichte Typenbezeichnung dieses rassigen Kunststoff-Renners, der mit einem Mercury V6 F225 EFI am Heckspiegel seine Trümpfe ausspielt. Hier ist pures Fahrvergnügen vorprogrammiert…

Schade, dass die diesjährige boot Düsseldorf aus bekannten Gründen entfällt. Das Messepublikum hätte nämlich zum normalen Austragungstermin im Januar die unbedingt sehenswerte Iron-Kollektion für 2021 zu Gesicht bekommen. Nun aber blieb Exklusivimporteur Kevin Marquardt von der Firma Bootscenter Kiel nichts anderes übrig, als umzudisponieren. »Die Verlegung der boot in den April überschneidet sich mit den zu Saisonbeginn anstehenden Bootsübergaben. Beides parallel zueinander laufen zu lassen, das geht nicht«, meint unser Testboot-Lieferant.

Der potentielle Iron-Interessent muss also in die schleswig-holsteinische Landeshauptstadt reisen, um sich ein eigenes Bild von den rassigen Hochleistungsbooten zu machen. Doch der Aufwand lohnt. Auch deshalb, weil zumeist mindestens eine der in Kiel bevorrateten Irons nach vorheriger Absprache auf der Ostsee erprobt werden kann. Und ein besseres Kaufargument als eine rundum überzeugende Vorstellung des betreffenden Bootes im Wasser gibt es ja wohl nicht…

«Väter« des in Schweden entwickelten Fabrikates Iron Boats sind die »Ironbrothers«. Dahinter verbergen sich mit Lars und Henrik Peterson zwei bekennende Powerboat- und RIB-Enthusiasten, die im November 2018 eine eigene Motorboot-Serie aus der Taufe hoben. Die Range umfasst vorerst vier stilistisch sehr ähnliche Modelle in Längen zwischen 6,52 und 8,27 Metern, für deren hydrodynamisches Rumpf-Layout das renommierte Mannerfelt Design Team (www.mdteam.se) verantwortlich zeichnet. So ist sichergestellt, dass die als Handlaminat gefertigten GFK-Gleiter exzellente Laufeigenschaften aufweisen, wobei speziell die superbe Rauwasser-Performance hervorsticht. Die 7,12 x 2,44 m messende und bisher 70 Mal produzierte Iron 707 erwartet uns im Olympiahafen von Kiel-Schilksee.

Sportiv designte Mittelkonsole mit leichtgängiger Hydrauliklenkung, wobei zwischen Backbord- und Steuerbordanschlag sechs Ruderdrehungen liegen

 

Auffälliges Merkmal und gleichzeitig ein echter Pluspunkt des mausgrau kolorierten offenen Flitzers ist die elastische Scheuerleiste im XXL-Format, die das Ausbringen von Fendern praktisch überflüssig macht. Das selbstlenzende Cockpit, dessen Bordwandhöhe zwischen 55 und 71 cm variiiert, bietet der laut der CE-Zertifizierung C maximal siebenköpfigen Crew bemerkenswert viel Platz. Mit optionalen Einlegepolstern lässt sich die Bugsektion als natürliches Sonnenstudio nutzen…

Technische Details

Länge über Alles: 7,12 m
Breite: 2,44 m
Tiefgang: 0,50 m
Gewicht: 1.150 kg
CE-Kategorie: C
Max. Personenzahl: 7
Brennstofftank: 192 l
Baumaterial: GFK
Motorisierung: Außenborder (X-Langschaft), werftseitig empfohlene Motorleistung 110,3 bis 165,4 kW (150-225 PS)
Grundpreis (o. Motor): 45.600 Euro, Preis des Testbootes inklusive Sonderausstattung, fahrfertig montiertem Mercury-F225-Außenborder und speziell angepasstem 1.800-kg-Straßentrailer 73.600 Euro

Das finden wir gut: 

-Superbe Fahr- und Handlingeigenschaften auch im Rauwasser
-Besonders breite und strapazierfähige Kunststoff-Scheuerleiste
-Einwandfreie Produktqualität und saubere technische Einbauten

Das finden wir nicht gut: 

-Eine etwas »direkter« abgestimmte Lenkung wäre von Vorteil

Informationen und Werft

Bootscenter Kiel GmbH (Iron-Exklusivimporteur für Deutschland
und Lieferant des Testbootes), Haßberg 6, 24113 Kiel,
Tel. 0431-7055031, www.bootscenter-kiel.de
Iron Boats, Headoffice Göteborg, Boldhedens Industriväg 40,
SE-4250 Billdal, www.ironboats.se

 

Den kompletten Bootstest lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 02/2021!
Text & Fotos: Peter Marienfeld