Test: Saxdor 200 Sport

Saxdor Yachts ist ein absolut neues, in Finnland entwickeltes Bootsfabrikat, das zuallererst mit einer außergewöhnlichen Optik für erhöhte Aufmerksamkeit sorgt. Nun soll sich zeigen, was die Saxdor 200 Sport im SKIPPER-Bootshandel-Praxistest auf der Ostsee zu bieten hat… 

Das vielbeachtete Pilotprojekt einer brandneuen Motorbootmarke zu sein, klingt zunächst einmal sehr interessant. Den markant gestylten Entwurf möglichst schnell am internationalen Markt zu etablieren, war vermutlich die interne Zielvorgabe des finnischen Designer-Teams um Sakari Mattila, der Saxdor Yachts Oy im Oktober 2019 gründete. Die eigenwillige Wortschöpfung »Saxdor« hat hier durchaus ihre Bewandtnis. Das große »S« von Sakari wurde mit dem kleinen »ax« von Axopar und der Silbe »dor« von Aquador kombiniert. Dazu muss man wissen, dass der clevere Herr Mattila federführend an der Entwicklung der finnischen Erfolgsfabrikate Aquador, XO Boats und Axopar beteiligt war, um sich nach getaner Arbeit und dem Verkauf seiner Anteile wieder rar zu machen.

Mit den Saxdor-Booten, von denen zum jetzigen Zeitpunkt zwei extrem gut nachgefragte 20-Fuß-Versionen existieren, gleich vier sehenswerte 32-Footer in den Startlöchern stehen und drei nordisch-elegant anmutende 40-Fuß-Modelle in konkreter Planung sind, wollte und wird man ein Ausrufezeichen setzen. Anders zu sein als die Konkurrenz, lautet offenbar die Devise. In Anbetracht der 5,94 x 2,29 m messenden Saxdor 200 Sport, die stets im Paket mit einem Mercury-Außenborder zum Kunden gelangt, kann es nur heißen, Mission erfüllt!

Modern designter Steuerstand mit hydraulischer Lenkung und zwei Monitoren. Bei direkter Sonneneinstrahlung wird es heiß.

 

Der keilförmige Kunststoff-Renner verfügt über einen optimal ausbalancierten Doppelstufenrumpf, der speziell im Rauwassereinsatz seine Trümpfe ausspielt. Im Standard wird das unbelastet etwa 780 kg schwere Spaßgerät mit einer dreisitzigen Jockey-Bank geliefert. Wem der relativ gewagte Jetski-Charakter ein bisschen zuviel des Guten ist, der kann mit zwei optionalen Vordersitzen und einer Rückbank für „Entschärfung« sorgen. In diesem Fall erhöht sich sogar die laut der geltenden CE-Norm C limitierte Personenzahl von drei auf vier. Für den professionellen Deutschland-Vertrieb der Produkte von Saxdor Yachts sind die Firma Boote Pfister aus Schwebheim bei Schweinfurt und die Argo Nautical GmbH in Neustadt an der holsteinischen Ostseeküste zuständig.

 

Technische Details

Länge über Alles: 5,94 m
Breite: 2,29 m
Tiefgang (Antr. angehoben): 0,40 m
Gewicht (o. Motor): 780 kg
CE-Kategorie: C
Max. Personenzahl: 3
Kojenzahl (opt.): 2
Brennstofftank: 110 l
Wassertank (opt.): 32 l
Septiktank (opt.): 25 l
Baumaterial: GFK
Motorisierung: Mercury-Außenborder, zur Wahl stehen Motoren in vier Leistungsstufen zwischen 73,6 und 128,7 kW (100 bis 175 PS)
Grundpreis (ab Neustadt/H.): 29.264 Euro mit Basismotor Mercury F100 ELPT EFI CT, Preis des Testbootes inklusive Extras 36.006 €

 

Das finden wir gut: 

-Sportliche Laufeigenschaften bei guter Rauwassertauglichkeit
-Eigenständiges Sportboot-Konzept mit originellem Design
-Sehr gutes Platzangebot im selbstlenzenden Cockpitbereich

Das finden wir nicht gut: 

-Fummelige Arretierung der verstellbaren Windschutzscheibe

Informationen und Werft

Argo Nautical GmbH (Saxdor-Händler und Lieferant des Testbootes),
An der Wiek 7-15, 23730 Neustadt/H., Tel. 04561-5598850,
www.argoyachting.com
Saxdor Yachts Oy, c/o A Grid, Postfach 13100,FI-00076 Aalto,
Kontaktadressen der deutschen Händler: www.saxdoryachts.com

Den kompletten Bootstest lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 01/2021!
Text & Fotos: Peter Marienfeld