Test: Finval 475 Evo Tiller

Mit den sogenannten Bass-Booten aus Aluminium begeistert derzeit die ukrainische Marke Finval die Szene der deutschen Casting-Angler und Angel-Guides. Wir waren mit der nagelneuen Finval 475 Evo Tiller vor der Insel Rügen auf Angeltour.

In SKIPPER Bootshandel 5.2019 konnten wir bereits das Modell Finval 510 Rangy der aufstrebenden ukrainischen Werft vorstellen. (Den Test können Sie HIER nachlesen!) Als deutscher Importeur arbeitet unser Testboot-Lieferant, die Alpha mobile-marine GmbH aus Sassnitz auf Rügen, bundesweit mit drei Finval-Fachhändlern zusammen. So sind die Freizeit- und Wettkampf-Angelboote bei den Händlern Black Forest Boats im baden-württembergischen Alpirsbach, der Angelbootmanufaktur im hessischen Asbach und in Berlin-Brandenburg beim Bootscenter B1 in Werder erhältlich. Mittlerweile stehen sieben Finval-Modelle in Längen zwischen 4,72 und 5,59 m zur Wahl, die wiederum in verschiedenen Variationen- und Ausführungen angeboten werden. Finval-Generalimporteur und Wettkampf-Angler Aleksandr Volkovskij präsentierte uns die nagelneue Finval Evo 475 Tiller. Das Wörtchen Tiller steht in der Modellbezeichnung für ein Boot ohne Steuerstand. So wird die 4,72 m lange 475 Evo Tiller von einem Außenborder mit Pinne angetrieben und ist in den Varianten SP und JS aber auch mit Steuerstand zu haben.

Der Verzicht auf einen Steuerstand zur Motorsteuerung- und Lenkung bietet die Möglichkeit variantenreicher Bootslayouts und schont das Käufer-Budget. Dafür muss man allerdings auf eine Windschutzscheibe verzichten. Bereits auf dem Anhänger, einem niederländischen Pega-V-Liner-Bootstrailer mit praktischer Elektrowinde und wasserdichter LED-Beleuchtung, zieht der weiße
Testboot-Rumpf mit schwarzem Unterwasseranstrich die Blicke auf sich. Am Heckspiegel prangt ein weißer Suzuki-DF70ATL-Außenborder und am Bug dient ein Minn Kota Ulterra-BT-Elektromotor als digitaler Anker und zur langsamen Fortbewegung. Durch Farbgebung, Technik und Design wirkt das insgesamt etwa 1.600 kg schwere Gespann wie aus einem Guss und weckt 
sofort Begehrlichkeiten. Bei unserem Testboot handelt es sich um eine dreisitzige Ausführung mit großer Casting-Plattform am Bug, die mit Marine-Teppich belegt ist. Die drei weichen, robusten und ergonomischen ErgoLux-Sitze schlagen optional mit je 446 Euro zu Buche und sollen sich später als Pflicht-Zubehör erweisen.

An die einfach zu handhabende Pinnensteuerung gewöhnt man sich schnell

 

Das Casting-Deck muss man sich als horizontalen und mit vielen Türen versehenen Einbauschrank vorstellen. Dabei beträgt die Einbautiefe, also die Höhe der Decksoberfläche über dem Fußboden, 40 cm. Die Fülle der verschiedenen Schapps zeigt beeindruckend auf, was sich in einem Boot mit 380 cm Cockpitlänge und 195 cm Breite unterbringen lässt…

 

Technische Details

Länge über Alles: 4,72 m
Breite: 2,10 m
Tiefgang: 0,33 m
Gewicht: 510 kg
CE-Kategorie: C
Max. Personenzahl: 4
Brennstofftank: 53 l
Baumaterial: Marine-Aluminium
Motorisierung: Außenborder, werftseitig empfohlene Leistung 44,1 bis 51,5 kW (60-70 PS)
Grundpreis: 13.210 €, Preis des fahrfertigen Testbootes inklusive Sonderausstattung und Motor 35.000 €, Preis mit Trailer, E-Winde, und MinnKota-E-Motor 43.000 €

 

Das finden wir gut:

-Sehr sichere und sportliche Fahreigenschaften
-Hervorragend laufender Rumpf
-Ausgezeichnete Rauwassertauglichkeit

Das finden wir nicht gut: 

-Persenning-Druckknöpfe zu dicht an der Scheuerleiste

Informationen und Werft
Alpha mobile-marine GmbH (Generalimporteur und Händler für
Deutschland und die Niederlande und Lieferant des Testbootes),
Gewerbepark 20 b/c, 18546 Sassnitz, Tel. 038392-67780,
www.alphamm.de
Liste der deutschen Händler unter www.finvalboats.com

 

Den kompletten Bootstest lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 10/2020!
Text & Fotos: Rex Schober