Das besondere Boot: Switch Roof

»Switch Roof« lautet die vielsagende Modellbezeichnung dieser niederländischen Motoryacht, die wir Ihnen auf den folgenden Seiten als »Das besondere Boot« vorstellen möchten. Hier wurde eine clevere Idee verwirklicht.

Initiator und Ideengeber des im August 2019 realisierten Projekts »Switch Roof« ist Henk Hendriks aus der unweit von Dordrecht gelegenen südholländischen Gemeinde Hendrik-Ido-Ambacht. Der 69-jährige Unternehmer und Inhaber der Firma Hendriks Maritiem hat uns für die angedachte Bordbegehung und Probefahrt seines schwarz-weiß lackierten Multiknickspanters in die Provinz Drenthe und nach Meppel gelotst. Im Yachthafen des hübschen 34.000-Einwohner- Städtchens, das mit dem größten Binnenhafen im Norden der Niederlande einen hohen Bekanntheitsgrad genießt, dümpelt sie nun, die 11,60 m lange und 3,95 m breite Switch Roof – und macht spontan eine gute Figur.

Das klassisch designte Tourenboot, das auf dem bewährten »Drentsche Kotter« basiert, sieht »schiffig« und robust aus, die umlaufende Wieling ist als typisches Stilelement und selbstredend auch als Rammschutz unverzichtbar. Was uns spontan auffällt, ist die ergonomische Breite der umlaufenden Gangborde, aus- gemessen werden 48 bis 50 cm. Die Höhe der Schanz steigt von achterlichen 18 Zentimetern auf glatte 40 cm im Bugbereich an, hinzu gesellt sich eine aufgeschweißte und solide anmutende Seereling, die an beiden Seiten 52 cm breite Durchstiege aufweist. Und wenn wir schon einmal beim Aufzählen der relevanten »Decksdaten« sind, sei gesagt, dass die Tiefe des mit einer ausziehbaren Badeleiter bestückten Hecksteges 52 cm beträgt.

Modern und zweckmäßig möbliert präsentiert sich die Wohnabteilung des 11,60 Meter langen Verdrängers

 

Als innere Bordwandhöhe in der reichlich Bewegungsfreiheit bietenden offenen Plicht werden 83 cm notiert. Die 25 cm langen Niro-Belegklampen sind an der richtigen Stelle angeordnet und für ein immerhin zwölf Tonnen schweres Wasserfahrzeug mit exakt 100 Zentimetern Tiefgang optimal dimensioniert. Henk Hendriks startet den unterhalb des Ruderhaus-Bodens installierten sechszylindrigen Mitsubishi-Diesel und löst die Leinen. Mithilfe der schubkräftigen Bug- und Heckstrahler wird abgelegt und direkt hinter der Hafenausfahrt Kurs auf das Meppelerdiep in Richtung Zwartsluis genommen. Wir protokollieren bei 800 min-1 minimale 2,7 Knoten, steigern dann auf 1.500 Umdrehungen pro Minute und erreichen fünfeinhalb Knoten, wobei sich die Switch Roof mit relativ geringer Wellenbildung voranbewegt.

Im oberen Drehzahlbereich ändert sich das natürlich, gleichwohl nimmt die Geschwindigkeit zwischen den einzelnen Messpunkten kontinuierlich zu. Unter Volllast geht der stämmige Stahlkreuzer problemlos acht Knoten. Das selbst erzeugte Kabbelwasser, das recht heftig von den rostigen Spundwänden des vielbefahrenen Kanals »zurückklatscht«, wird ganz locker durchquert…

Den kompletten Artikel lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 05/2020!
Text & Fotos: Peter Marienfeld