Bordheizung: Nie wieder frieren

Die kalte Jahreszeit steht vor der Tür. Ohne entsprechende Heizung an Bord wird es schnell bitterkalt. Wir stellen Ihnen verschiedene Heizsysteme vor, mit denen Sie nie wieder frieren müssen.

Petroleum-Heizung mit Flammlöschfunktion
von A.W. Niemeyer: Beim Umkippen oder Herunterfallen erlischt
die Flamme. Mit dem 2,5-Liter-Brennstofftank sorgt dieses Modell bis zu zwölf Stunden für Wärme

In der kälteren Jahreszeit von Oktober bis Mai wird es sehr frisch auf der Nord- und Ostsee. Mit der richtigen Kleidung sorgen wir dafür, dass wir an Deck nicht so schnell zu frieren beginnen. Aber mal ehrlich: Wer möchte es nicht gerne auch unter Deck mollig warm haben? Mit einer entsprechenden Heizung an Bord ist das kein Problem und Sie können damit die Saison um einige Monate verlängern.

 

HEIZEN, ABER WIE?
Wer ein kleineres Boot besitzt, der kann unter Deck schon mit mehreren Kerzen oder einer Petroleum-Lampe für etwas Wärme sorgen. Aber Vorsicht! Bei diesen brennbaren Wärmespendern besteht immer die Gefahr eines Brandes und deshalb ist eher davon abzuraten. Mittlerweile gibt es aber auch schon Petroleum-Heizungen mit Flammlöschfunktion. Fällt die Heizung um, erlischt die Flamme automatisch. Auch die Hitze beim Kochen lässt die Temperatur wenigstens kurzfristig ansteigen. Eine Dauerlösung ist dies aber bestimmt nicht. Zum Glück finden sich noch viel bessere Möglichkeiten.

 

 

 

UNTER STROM

Die Elektroheizung Ocean TEC Thermal
Plus erzeugt dank nicht glühender
Keramik-Heizelemente eine Oberflächentemperatur,
die unter der feuergefährlichen
Temperatur liegt

Es gibt Elektroheizungen, die mit 230 Volt oder wahlweise mit einem Wechselrichter im 12-Volt-Bordnetz betrieben werden können. Dabei ist die Montage an der Wand oder mittels Standfüße auch mobil möglich. Die elektronischen Heizversionen sind mit Leistungen von zum Beispiel 400 bis 1.500 Watt erhältlich und besitzen ein Thermostat, sodass sie besonders Energieeffizient arbeiten. Heizungen, die mit Strom betrieben werden, verteilen die Wärme über die gesamte Fläche und verrichten auch ohne Aufsicht ihre Arbeit. Allerdings müssen Sie beachten, dass Sie für eine adäquate Heizung meist auf Landstrom angewiesen sind. Wichtig ist auch eine Sicherheitsabschaltung beim Umfallen, sodass der Wärme- und Luftausstoß sofort gestoppt wird. Gute Elektroheizlüfter verfügen des Weiteren über einen Überhitzungsschutz. Modelle mit nicht glühenden Keramik-Heizelementen erzeugen eine Oberflächentemperatur, die unter der feuergefährlichen Temperatur liegt und somit brennbares Material in der Nähe nicht entzünden – eine gute Sache in puncto Sicherheit.

 

 

 

 

Eberspächer Airtronic M2 Recreational ist eine optimale Luftheizung für Motoryachten von 26 bis 32 Fuß. Sie besitzt eine stufenlose Heizleistung von 0,9 bis 4 KW und verbraucht 0,51 Liter Diesel pro Stunde

HEISSE LUFT 
Luftheizungen sind tolle Systeme. Mit einem Warmluftgebläse bleiben Feuchtigkeit und Kälte draußen. Auf Booten sind Benzinheizungen nach EN ISO 9094/1 untersagt. Also bleiben nur Diesel- oder Petroleum-Luftheizungen. Diese verbrauchen je nach Heizleistung von 1 bis 5,5 KW zwischen 0,1 und 0,6 Liter Brennstoff pro Stunde. Petroleum zählt nicht unbedingt zu den günstigsten Möglichkeiten, heiße Luft zu erzeugen. Schließlich muss es an Land meist teuer eingekauft werden. Diesel hingegen besitzt den Vorteil, dass sich meist bereits ein Dieseltank an Bord befindet und dieser Kraftstoff in vielen Häfen ohne Probleme erhältlich ist. Diesel-Heizungen gibt es in verschiedenen Größen und müssen nicht beaufsichtigt werden. Auch in arktischen Revieren kommen sie zum Einsatz. Es muss allerdings darauf geachtet werden, dass der Dieseltank groß genug ist, um auch den Brennstoff für die Heizung zu fassen. Bei Luftheizungen wird die Luft von außen angesaugt und im Inneren ständig ausgetauscht. Bei größeren Booten müssen längere Strecken an Warmluftleitungen verlegt werden, sodass selbst bei isolierten Schläuchen Wärme verloren geht…

 

Mehr Informationen zu den verschiedenen Heizsystemen für mollige Wärme an Board lesen Sie in Ihrer Printausgabe: SKIPPER Bootshandel 11/2019

Text: Jesco Peschutter
Bilder: www.awn.de, Eberspächer, Wallas, Webasto