Brandschutz an Bord

Ein Albtraum für jeden Skipper und alle anderen – Flammen auf oder unter Deck! Wie beugen Sie vor und was ist zu tun, wenn der Notfall doch eintritt? Wir machten uns für Sie schlau.

Offene Kabelstränge. Wenn möglich, verlegen Sie lieber Kabelrohre

Ein Feuer kann an vielen Stellen an Bord ausbrechen. Zum Beispiel im Maschinenraum, in der Pantry, beim Grillen, beim Rauchen einer Zigarette und durch überlastete oder defekte Kabel. Daher ist es wichtig, bereits im Vorfeld dafür zu sorgen, dass es erst gar nicht so weit kommt. Da die meisten Boote aus GFK (Glasfaser verstärkter Kunststoff) gefertigt werden, besteht gerade bei ihnen nicht nur die Gefahr, hervorragend zu brennen, sondern auch giftige Dämpfe zu entwickeln. Tropft es lodernd auf Personen, kann dies zu schweren Verletzungen führen. Landet der flüssige GFK am Boden, könnte sich das Feuer sehr zügig ausbreiten. Doch auch die Innenausstattung birgt Brandgefahren. Schauen Sie daher bereits vor dem Kauf darauf, ob im Idealfall nicht brennbare oder wenigstens nur schwer entzündliche Materialien verbaut wurden. Wie in den eigenen vier Wänden sind Feuermelder auch auf Segelschiffen, Motorbooten und -yachten eine lohnenswerte Investition. Bereits günstige Modelle verrichten zuverlässig ihren Dienst.

Beginnen wir mit unserem Rundgang und werfen zuerst einen Blick in den Maschinenraum oder den Bereich um den Motor. Hier lauern verschiedene Gefahren. Zum Beispiel die Zu- und Ableitungen der Batterie. Damit aufgrund von sich wiederholenden Bewegungen keine Defekte an den Kabeln entstehen und zu einem Kurzschluss führen, schützen Sie sie mit einfachen Kabelrohren. Außerdem finden sich hier immer wieder entflammbare Stoffe wie Kraftstoff. Ein Kurzschluss, ein defektes Kabel oder ein Funke vom Anlasser, und schon entzündet sich eine kleine Benzinpfütze oder ein mit Kraftstoff getränkter Putzlappen. Halten Sie daher den Bereich mit der Antriebsmaschine unbedingt sauber und kontrollieren vor dem Start offenliegende Kabel und andere Gefahrenquellen.

Feuer braucht Sauerstoff. Um den nicht an den Brandherd zu lassen, sind viele Maschinenräume mit einer sogenannten »Löschklappe« ausgestattet. Lodern die Flammen überm Motor, können Sie durch die Öffnung ein Feuerlöscher in den Maschinenraum halten. Vorteil: Sie müssen nicht erst die Tür öffnen. Denn so würde zusätzlicher Sauerstoff dem Feuer »Nahrung« bieten. Weitere Möglichkeiten der direkten Brandbekämpfung folgen später.

Wir lassen den Maschinenraum hinter uns und machen einen Abstecher in die Pantry. Ob Skipper, Crew oder Gast, frische Luft macht hungrig. In den Bordküchen wird auf unterschiedliche Art und Weise das Essen erhitzt. Gas, Spiritus oder Strom sind nur drei Möglichkeiten, Töpfe und Pfannen auf Temperatur zu bringen. Auch hier gehört auf jeden Fall ein Löschmittel hin. Ideal für die Pantry sind zum Beispiel Löschdecken. Damit lässt sich im Ernstfall blitzschnell brennendes Fett ersticken. Dazu gleich noch der Hinweis – nie mit Wasser versuchen! Wählen Sie zusätzlich noch einen Feuerlöscher, dann achten Sie unbedingt auf die Größe. Denn die gängigen Drei und Sechs-Kilo-Ausführungen pressen ihren Inhalt nur bis maximal neun Sekunden hinaus…

Den kompletten Artikel lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 08/2019
Text: Elmar Elfers