Test: Sealine C390

Mit ihrem ebenso schnittigen wie modernen Sportyacht-Design verbucht die Sealine C390 bereits beim ersten Blickkontakt wichtige Pluspunkte. Wir wollten wissen, wie sich die generell zweimotorige Neuentwicklung aus dem Hause HanseYachts während der praktischen Erprobung auf der Ostsee schlägt.

Unser heutiger Testparcours ist die Flensburger Förde, die sich bei leicht bewölktem Himmel, einer Lufttemperatur von 12 Grad Celsius und zwei bis drei Windstärken als ideales Probefahrt-Gewässer für eine schnelle seegängige Tourenyacht anbietet. Die Hauptrolle spielt die Baunummer 1 der vom britischen Top-Designer Bill Dixon entworfenen Sealine C390, die auch bei näherem Hinsehen keinesfalls unausgereift wirkt oder gar den erforderlichen Feinschliff vermissen lässt. Das vielbeachtete Messedebüt dieses stilistisch sehr gelungenen und perfekt ins übrige Sealine-Portfolio passenden GFK-Kreuzers erfolgte im Januar anlässlich der diesjährigen boot Düsseldorf. 

Bevor wir gleich ausführlich auf die inklusive des 110 cm tiefen Badesteges 12,50 m lange und 3,85 m breite Sealine-Novität zu sprechen kommen, sei gesagt, dass das ursprünglich aus England stammende Traditionsfabrikat seit 2013 zum vielfältigen Boots- und Yachtrepertoire der Greifswalder Hanse-Werft gehört. Die in Längen von 33 bis 53 Fuß lieferbaren Luxus-Gleiter werden über ein weltweites Vertriebsnetz offeriert, das aktuell aus 84 autorisierten Fachhändlern besteht. Im Bundesgebiet gibt es fünf Verkaufsstützpunkte. Bei der Herstellung einer Sealine finden modernste Fertigungsmethoden Anwendung, wobei jedes einzelne Exemplar als aufwendiges Handlaminat aus der Form gehoben wird. Derzeit umfasst die in die Serien Cruiser, Flybridge und Sport unterteilte Sealine-Range acht Bootsmodelle, die allesamt das Zeug zum Eyecatcher haben.

Ins Achtercockpit, das von einem auf Knopfdruck faltbaren Softtop überdacht wird, gelangt man am besten übers Heck und die steuerbordseitige Gangverbindung. Das zentrale Ausstattungselement ist hier die mit einem elektrisch abzusenkenden Teakholz-Tisch kombinierte L-Sitzbank, die sekundenschnell in eine 235 x 170 cm große Sonnenliege umfunktioniert werden kann. Im Plichtkeller kommen die zu Servicezwecken gut erreichbaren Zwillingsmaschinen zum Vorschein, die grundsätzlich von Volvo Penta beigesteuert werden und erwartungsgemäß mit Duoprop-Antrieben bestückt sind. Zur Auswahl stehen die vierzylindrigen D4-300-Aggregate mit zusammen 600 Pferdestärken und die als 5,5-Liter-Sechszylinder konfigurierten D6-370-Kraftpakete, die jeweils 272 kW (370 PS) mobil machen. Wie gut sich die mit Kompressortechnik aufwartenden Selbstzünder in Szene setzen, sehen wir dann nach dem obligatorischen Bordrundgang, der in One-Level-Manier zuerst in den lichtdurchfluteten, ans Sealine-Cockpit angegliederten Deckssalon führt…

 

Technische Details

Länge über Alles: 12,50 m
Breite: 3,85 m
Durchfahrtshöhe: 3,80 m
Tiefgang: 1,19 m
Gewicht: 10.520 kg
CE-Kategorie: B
Max. Personenzahl: 10
Kojenzahl: 6
Kraftstofftank: 900 l
Wassertank: 400 l
Septiktank: 170 l
Baumaterial: GFK
Motorisierung: 2 x Volvo-D4- bzw. -D6-Diesel mit Duoprop-Antrieben, Leistung 2 x 220,6 bis 2 x 272 kW (2 x 300 bis 2 x 370 PS)
Grundpreis: 368.841 € mit Basismot. 2 x Volvo D4-300 DP, Leist. 2 x 220,6 kW (2 x 300 PS), Preis mit Testmotorisierung ab 392.879 €, Preis des des Testbootes inklusive Extras 560.049 €

 

Das finden wir gut…

+Gute Gleiteigenschaften mit automatischem Trimmsystem
+Angenehm groß geratener und daher gut nutzbarer Hecksteg
+Einteilige Frontscheibe und großflächig verglaster Salonbereich

Das finden wir nicht so gut…

-Ausgeprägte Seitenneigung in forcierter Kurvenfahrt

 

Informationen und Werft 
HanseYachts AG (Werft und Lieferant des Testbootes), Ladebower
Chaussee 11, 17493 Greifswald, Tel. 03834-57920, Kontaktadressen
der deutschen Sealine-Händler unter www.sealine.com

Den kompletten Bootstest lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 06/2019
Text & Fotos: Peter Marienfeld