Test: Beneteau Antares 9 OB

Beneteau bietet mit der neuen Antares 9 OB ein Nachfolgemodell der erfolgreichen Antares 8.80 an. SKIPPER Bootshandel fuhr den geräumigen Kabinengleiter in Kombination mit Suzukis bärenstarkem DF350A-Viertakt-Außenbordmotor.

Die exakt neun Meter lange und 2,95 m breite Antares 9 OB zählt zu den jüngsten Kreationen der bekanntlich in Frankreich beheimateten Beneteau-Werft, die ihre Produkte rund um den Globus  vertreibt. Bei dem unbelastet 3.776 kg schweren Newcomer handelt es sich um einen gemeinschaftlichen Entwurf von Beneteau Power Boats und den Naval-Architekten von Sarrazin Design, wobei an der bewährten und patentierten Airstep-Rumpf-Technologie festgehalten wurde. Als nunmehr größtes Boot der fortan aus vier Varianten bestehenden Antares-Range für Außenbordmotorisierung verkraftet die 9 OB eine Antriebsleistung von 350 PS. Wer sich für eine Zwillingsanlage interessiert, der darf sogar noch eine Schippe drauflegen und zwei Kraftprotze á 147 kW (200 PS) an der Spiegelplatte verbolzen lassen …

Wir sind mit dem gigantischen V6-Suzuki DF350A, der 330 kg gebündelte Hightech auf die Waage bringt, sicherlich nicht schlecht bedient. Unser Berliner Testboot-Lieferant Mike Keser (42) sieht das genauso – satte 257,3 kW (350 PS) reichen ohne Wenn und Aber für eine zügige Fortbewegung. Aufgrund der zu bewegenden schieren Masse sollte man der 9 OB mindestens 250 Pferdestärken spendieren, um die guten Gleiteigenschaften zur Genüge auskosten zu können. Gemacht, um Rennen zu gewinnen, ist die neue große Antares jedoch nicht. Die Vorzüge des gemäß der CE-Zertifizierung B für eine maximal sechsköpfige Crew zugelassenen Kunststoff-Gleiters liegen nämlich zuallererst in der gelungenen Raumaufteilung mit vier vollwertigen festen Kojen. Als kommunikativer Treffpunkt gesellt sich die partiell überdachte Achterplicht hinzu, die dortige Sitzgruppe lässt sich im Handumdrehen in eine geschützte Sonnenliege umfunktionieren.

Bevor wir uns das nigelnagelneue Vorführboot nun in der Praxis anschauen, hier noch einige Hintergrund-Infos über den Traditionshersteller Beneteau. Anno 1884 von Benjamin Bénéteau gegründet, begann in den 1960er-Jahren die Serienfertigung von GFK-Booten. Im Laufe der Zeit avancierte Beneteau zu einer der tonangebenden europäischen Boots- und Yachtschmieden, die sowohl Wasserfahrzeuge unter Segel als auch solche mit Verbrennungsmotor im Sortiment hat. Heutzutage umfasst das Portfolio der Kernmarke Beneteau 15 Segelyachten in Längen bis 62 Fuß, während das in sieben Produktlinien gegliederte Motorboot-Sortiment fast drei Dutzend Modelle auf sich vereint. Flaggschiff der Flotte ist die 18,35 x 4,88 m messende Monte Carlo 6. Zum Beneteau-Netzwerk gehören 400 Vertragshändler auf allen fünf Kontinenten…

 

Technische Daten

Länge über Alles: 9,00 m
Breite: 2,95 m
Durchfahrtshöhe: 2,75 m
Tiefgang: 0,90 m
Gewicht (o. Motor): 3.776 kg
CE-Kategorie: B
Max. Personenzahl: 6
Brennstofftanks: 2 x 200 l (opt. 2 x 300 l)
Wassertank: 160 l
Septiktank: 80 l
Baumaterial: GFK
Motorisierung: Außenborder, Einzel- oder Doppelmotorisierung, Leistung bis 257,3 kW (350 PS) bzw. 2 x 147 kW (2 x 200 PS)
Grundpreis (o. Motor): 72.850 €, Preis des einsatzbereiten Testbootes inkl. Motor und umfangreicher Sonderausstattung 135.695 €

Das finden wir gut…

+Sehr gutes Raumangebot für eine bis zu vierköpfige Crew
+Beachtliches Stauvolumen auch für sperriges Equipment
+Geschickt in den Salon integrierter, kompakter Küchenblock

Das finden wir nicht gut…

-Gangbordbreite an Backbord stellt sich als grenzwertig heraus

Informationen und Werft
Bootscenter Keser GmbH (Beneteau-Händler und Lieferant des
Testbootes), Heerstr. 199, 13595 Berlin Tel. 030-3620800,
www.bootscenterkeser.de

Beneteau, 2 rue du Grand Large, F-CS82531, Girvand St. Gilles
Croix de Vie cedex, Kontaktdaten der deutschen Händler unter
www.beneteau.de

 

Den kompletten Bootstest lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 06/2019!
Text & Fotos: Peter Marienfeld