Job Ahoi! Projekt mit Vorbildfunktion

Insgesamt rund 100 Jugendliche haben im Rahmen der Offenen Jugendarbeit Dornbirn zusammen mit zwei Bootsbauern in liebevoller Kleinarbeit sechs Jahre lang eine alte Boesch restauriert. Mit Erfolg, wie man sieht!

Die Stimmung bei der Präsentation in Dornbirn konnte besser nicht sein. Viele Jugendliche, die geholfen haben, das Boot wieder auf Wasser zu bringen und wie neu aussehen zu lassen, strahlten vor Begeisterung und hatten zugleich einige Tränchen im Auge. Ihr Prachtboot, die neue alte Boesch Lemania 560, Baujahr 1965, ist bereit, den Besitzer zu wechseln. Noch im Jahr 2012 war das Boot mehr Wrack als Schiff, wie die Fotos offensichtlich dokumentieren, und lag einsam in der Bootswerkstatt der Offenen Jugendarbeit Dornbirn (OJAD). Das Projekt »Job Ahoi!« der OJAD ermöglicht vom Arbeitsmarkt ausgegrenzten Jugendlichen zwischen 15 und 25 Jahren, unter fachkundiger Anleitung der OJAD-Bootsbauer und Sozialarbeiter Herbert Lutz und Philipp Lunardon Boote in der hauseigenen Werkstatt zu renovieren. So bekommen die Jugendlichen eine sinnvolle Aufgabe, die ihnen Spaß macht und sie motiviert.

Dementsprechend wurde die Boesch in unzähligen Arbeitsstunden von Dezember 2012 bis 2018 wieder flott gemacht. Die beiden Enthusiasten Lutz und Lunardon wollten dabei so viele Originalteile wie möglich erhalten. An Arbeit an der 5,6 m langen und 1,9 m breiten Schönheit mit 850 kg Wasserverdrängung hat es nicht gemangelt. Zudem musste sehr aufs Detail geachtet werden. Bei der für maximal sechs Personen zugelassenen Boesch Lemania 560 steht traditionell Mahagoni sichtbar im Vordergrund. Es gilt aufgrund seiner Resistenz gegen Fäulnis, des sehr günstigen Festigkeit-Gewichts-Verhältnisses und seiner edlen Wirkung als das ideale Bootbauholz. Bei dem komplett restaurierten Klassiker wurden unter anderem defekte Spanten und Teile vom Grundgerüst ausgetauscht, die Außenhaut mit Mahagonischwarten neu kreuzbeplankt. Das nun wieder eindrucksvolle Mahagoni-Deck brauchte besonders viel Liebe vom Beizen und grundieren mit Epoxy bis zum Verstaben der mit Ahorn-Leisten und dem glänzenden Finish mit Zweikomponenten-Klarlack.

So sah die Boesch vorher aus

Der alten Fußreling hatte die Witterung zu sehr zugesetzt, also hat die Boesch eine neue bekommen – im Originalstil verleimt. Der Schwalmaufbau mit den seitlichen Schiebefenstern wurde restauriert und wieder montiert, eine neue Windschutzscheibe aus einem speziellen UV-beständigen Polycarbonat auf Maß gebogen und verschraubt, die originalen Messingteile wie Tankdeckel, Klüsen, Belegsklampen und Abdeckungen abgelaugt, aufpoliert und neu verchromt. Auch der Motor, ein Crusader CS 180 HP mit 131,00 kw konnte bis auf erneute Schläuche und Verkabelungen erhalten werden. Die Armaturen, das Schalt- und das Lenkgestänge, der klappbare Fahrersitz sind nach der Restaurierung ebenfalls original geblieben…

Den kompletten Artikel lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 06/2019