Test: Bella 620 HT

Die Bella 620 HT der finnischen Bella-Werft ergänzt die bisherige Modellreihe um eine attraktive Hardtop-Variante. Wir haben uns den universellen und als »Ausflugsboot« deklarierten GFK-Gleiter einmal näher angesehen.

Das in den frühen 1970er-Jahren von Raimo Sonninen gegründete Bootsbauunternehmen aus dem ostfinnischen Kuopio ist im vorigen Herbst bekanntlich in den Besitz der Nimbus Group übergegangen. Mit den bewährten Marken Bella Boats, Flipper und Aquador kann Bella-Veneet Oy jedoch nach wie vor auf eine breite Angebotspalette verweisen. Die an verschiedenen Produktionsstätten innerhalb Finnlands gefertigten Kunststoff-Boote erfreuen sich speziell in Norwegen und Schweden großer Popularität. Allein diese Tatsache zeugt von der Rauwasser- und Seetüchtigkeit der nordischen Boote. Seit 2010 entwirft der renommierte norwegische Industrie-Designer Espen Thorup die Bella- und Flipper-Boote, die schon mehrfach für ihre innovativen Detaillösungen und die eigenwillige Formensprache ausgezeichnet wurden. Aktuell ergänzt Bella die Modelllinien »Cabin Cruisers« und »Open Boats« um die Baureihe »Hardtop Boats« und stellte mit dem dazugehörigen Erstlingsmodell Bella 620 HT ein vielseitig einsetzbares, exakt 6,05 m langes Ausflugsschiffchen vor. 

Am Steuerstand sind alle Bedienelemente am richtigen Platz

 

Kürzlich haben wir das praktische Trailerboot beim Berliner Fachhändler Schütze Bootshandel Köpenick für Sie ausprobiert. Bereits am Steg lässt sich für Insider eine Blutsverwandtschaft der neuen Bella 620 HT mit der aus gleicher Werft stammenden Flipper-«Sport Top«-Modellserie erkennen. Doch im Gegensatz zum eher eleganteren Auftritt der Flipper 600 ST kommt die gleichlange Bella robuster und damit wie ein typischer kleiner finnischer Schärenkreuzer daher. Der Zweck bestimmt das Design. Und so versteht sich die Bella 620 HT als kompakter Allzweck-Cruiser für die Familie oder zum sportlichen Spazierenfahren mit Freunden. Dabei soll das schützende Hardtop den Komfort des Bootes und dessen Funktionalität erhöhen und die Einsatzmöglichkeiten vergrößern. Puristen dürfte die praktikable Schlichtheit unserer Testkandidatin erfreuen. So wurde auch zu Gunsten des Verkaufspreises auf jeglichen überflüssigen Zierrat verzichtet, ohne jedoch funktionale Abstriche machen zu müssen. Ins Cockpit gelangt man über das Heck oder die Seitensitzbänke, wofür sich zur Schonung der Sitzpolster einzelne Segmente ausklappen lassen…

Technische Daten

Länge über Alles: 6,05 m
Breite: 2,34 m
Tiefgang (Antr. abgesenkt): 0,70 m
Gewicht: 950 kg
CE-Kategorie: C
Max. Personenzahl: 7
Brennstofftank: 144 l
Wassertank (opt.): 10 l
Baumaterial: GFK
Motorisierung: Außenborder, werksseitig empfohlene Leistung 58,8 bis 110,3 kW (80-150 PS)
Grundpreis (o. Motor): 31.020 €, mit Mercury F100 EFI 44.650 €,
Preis des Testbootes: 51.130 €

 

Das finden wir gut…

+Sehr gute und sichere Laufeigenschaften
+Kompaktes und durchdachtes Design
+Geräumiges Cockpit mit vielen Staufächern

Das finden wir nicht gut…

-Voraussicht am Fahrersitz durch den Dachaufbau etwas eingeschränkt

Informationen und Werft
Schütze Bootshandel Köpenick GmbH (offizieller Bella-Händler und Lieferant des Testbootes),
Wendenschloßstraße 338a, 12557 Berlin-Köpenick,
Tel. 030-6519717, www.schuetze-boote.de
Bella-Veneet Oy, Väliköntie 10, FI-70700 Kuopio, Kontaktadressen
der deutschen Bella-Händler unter www.bellaboats.fi

Den kompletten Bootstest lesen Sie wie gewohnt in Ihrer aktuellen SKIPPER Bootshandel 05/2019
Text: Rex Schober