Test: Botnia Marin Targa 46

Nicht ohne Grund bewirbt die fi nnische Botnia-Marin-Werft ihre Targa-Boote mit dem Slogan »The 4×4 of the Sea«. Die überaus robusten und fantastisch laufenden Walkarounder gehören zur Spitze der seetüchtigen GFK-Kreuzer bis 50 Fuß. Mit der Targa 46 präsentieren die Finnen eine erweiterte Version des bisher größten Modells Targa 44.

Targa-Boote sind bereits heute eine Legende in der Kategorie der »Offshore-Motorboote« und genießen unter Kennern Kultstatus. Anno 1976 von Johan Carpelan am Bottnischen Meer gegründet, baut das in zweiter Generation in Familienbesitz befindliche Unternehmen seit 1997 an zwei Standorten in Malax und Nykarleby die beliebten Targa-Modelle. Die weltweite Kundschaft
weiß die exzellenten Laufeigenschaften der handlaminierten Entwürfe zu schätzen. Ob als Bohrinsel-Shuttle, Küsten-Patrouillenboot oder Hochsee-Angelschiff – die bis zu 46 Fuß langen Targas sind der »4×4 of the Sea«, der Landrover auf dem Wasser.

Die Einführung der Targa 46 basiert auf dem Wunsch eines Targa-44-Besitzers, ein noch größeres Boot als Unikat zu bekommen. Während der Bauphase der »Targa 46 Custom« wuchs jedoch das allgemeine Interesse an dem neuen Boot, und die Werft lancierte die 15,11 m lange 46er als Neuzugang innerhalb der Modellpalette. Um das Boot auf spezifische Kundenbedürfnisse anpassen zu können, wird die Targa 46 in drei verschiedenen Ausführungen angeboten: »T44 Pilothouse«, »T44 + 40 cm Pilothouse« und »T44 + 75 cm Pilothouse«. Dies gibt dem Kunden die Möglichkeit, entweder zwischen einem großen Achterdeck, einem großen Pilothaus oder einem proportionalen Kompromiss zwischen Achterdeck und Pilothaus zu wählen.

Der Steuerstand

 

Zur Finnboat Floating Show 2018 stellte die Werft die Modellvariante »T44 + 40 cm Pilothouse« mit vergrößertem Achterdeck vor. An Bord geht es über die Heckplattform. Von dort gelangt man auf das 350 x 300 große Achterdeck, das – zusammen mit den 45 cm breiten Gangborden – für 9.121 Euro optional mit Teak belegt werden kann. Der Weg zum Vorschiff wird beidseitig von einer 45 cm hohen Schanz und der 86 cm hohe Reling gesäumt. Auf dem Testboot befanden sich sowohl am Bug als auch am Heck elektrische Ankerwinden, die gegen Aufpreis zu haben sind.

Zur  bequemen und sehr sicheren Begehung des ganzes Bootes sei vermerkt, dass man hier stets das Gefühl hat, auf einem »richtigen« Schiff zu sein. Der Aufbau derartiger Pilothouse-Kreuzer ähnelt denen von Offshore-Arbeitsschiffen und wird natürlich auch zu diesen Zwecken vor allem in raueren Gefilden genutzt. Anders als bei gewöhnlichen GFK-Motoryachten der Fall, orientieren sich diese wie Küstenschutzboote aussehenden nordischen Walkarounds eher an der maritimen Praxis in rauen Gewässern als an Design, Luxus und Prestige…

Technische Daten

Länge über Alles: 15,11 m
Breite: 3,95 m
Tiefgang: 1,00 m
Gewicht: 13.200 kg
CE-Kategorie: B
Max. Personenzahl: 15
Kojenzahl: 6
Brennstofftanks: 2 x 800 l
Wassertank: 350 l
Septiktank: 120 l
Baumaterial: GFK
Motorisierung: Wahlweise Diesel-Innenbord-Motorvarianten mit Duoprop-Z-oder IPS-Antrieben von Volvo Penta bis zur maximalen Motorleistung von 882 kW (1.200 PS)
Grundpreis: ab Werft inkl. Volvo Penta D6-400-Doppelmotorisierung 695.912 €, Preis des Testbootes 1.200.000 €

Das finden wir gut…

+Absolut sichere und sportliche Laufeigenschaften
+Modernste Antriebstechnik
+Gutes Platzangebot im gesamten Innen- und Decksbereich

Das finden wir nicht gut…

-Sehr klein geratener Wassertank in Bezug auf die Bootsgröße

 

Informationen und Werft
Argenton Yachthandelsgesellschaft mbH
(Targa-Exklusivimporteur), Große Elbstraße 131, 22767 Hamburg,
Tel. 040-20971811, www.Targa-Yachten.de
Oy Botnia Marin AB, Industrivägen 8, FI-66100 Malax

Den kompletten Bootstest lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 10/2018!
Text & Fotos: Rex Schober