Jagd nach dem Weltrekord

Die Ziele sind klar definiert: Mit der »The Fast One«, der wohl schnellsten langstreckentauglichen Motoryacht der Welt, in Rekordzeit den Globus umrunden und zudem die Seenotrettung unterstützen. 2020 soll der Weltrekord zum ersten Mal nach Deutschland geholt werden. Bis dahin gibt es noch viel zu tun …

Bislang sind die eingefahrenen Rekorde mit eher speziell dafür entwickelten Booten realisiert worden, wir bauen dagegen ein weltrekordfähiges Schiff mit Serienpotenzial, sagt Joachim Pihl, Initiator des Projekts The Fast One und seines Zeichens Bundespolizist. Seine Idee, die vor drei Jahren geboren wurde: »Es muss mit der heutigen Technik möglich sein, den Weltrekord von 2008 einzustellen und nach Deutschland zu holen.« Darüber hinaus wollen Joachim Pihl und sein Team von Special Adventures e.V. den Weltrekordversuch nach offi ziellem Reglement der UIM/Union Internationale Motonautique auch in den Fokus der Seenotrettung bringen und haben dementsprechend die »Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger« DGzRS als Partner gewonnen.

Modernste und schnellste Rettungseinheit der Welt

Nach Abschluss der Mission im Jahr 2020 soll das Boot »zur modernsten und schnellsten Rettungseinheit der Welt« umgerüstet werden, lässt sich auf der Website unter www.the-fast-one.com nachlesen. Das Schiff soll dem Rettungsdienst zudem als Technologieträger und zur weiteren Unterstützung des Rettungsdienstes zur Verfügung stehen. Ergo: »Unser Schiff soll immer da sein,  wo die Hilfe am notwendigsten ist.« In knapp 35 Tagen um die Welt – das Projekt ist durchaus auch optisch faszinierend. Mit der 25 m langen Hochleistungsmotoryacht »The Fast One« will man den aktuellen Rekord von rund 60 Tagen um mehr als ein Drittel unterbieten. Voraussetzung ist ein optimales Zusammenspiel aus Hochtechnologie, Logistik und menschlicher Spitzenleistung. Teilarbeiten an der Konstruktion hat die Hochschule Bremen (HSB) mit ihrer Abteilung für Schiffbau und Meerestechnik unter Leitung von Prof. Gregor Schellenberger übernommen.

Grundlage bildet ein von »The FastOne«-Teammitglied Prof. Dr.Ing. K.G.W. Hoppe entwickelter flügelunterstützter Hochleistungs Gleitkatamaran im aerodynamisch optimalen Design von Hendrik Weber, Berlin, dessen spezielle Tragflügelanordnung den Doppelrumpf aus dem Wasser hebt und so den Widerstand stark reduziert. Selbst unter schwierigen Wetterbedingungen sollen so dauerhaft hohe Geschwindigkeiten von 40 Knoten und mehr erzielt werden. »Das wird weltweit von keinem größeren Serienschiff erreicht«, betont der Marketingverantwortliche des Projekts, Frank Hartmann. Hochgeschwindigkeitsboote zwischen 15 und 50 Metern seien durch das Konstruktionsprinzip umsetzbar, wobei der Aufbau je nach Nutzung und Verwendungsart individualisiert erden kann: Ein skalierbares Plattformkonzept, das sich bereits in der Automobilindustrie bewährt hat.

Daraus, betont Frank Hartmann, ergebe sich ein breites Nutzungsspektrum vom SAR-Hochseerettungsboot, einem Patrouillenboot oder einer Hochgeschwindigkeitsfähre bis hin zur Luxusyacht. Hinzu komme, dass lange Strecken schnell und verbrauchsoptimiert zurückgelegt werden könnten.

Sponsoren gesucht

Wie zu vermuten, spielt bei dem Projekt die Finanzierung eine wesentlich Rolle für das Gelingen. Rund acht Millionen Euro, schätzt Frank Hartmann, werden der Bau der vielleicht künftigen »Weltrekord-Yacht« und die Durchführung der Aktion kosten, für die unter anderem ein spezielles Überwachungs- und Kommunikationszentrum mit Sponsoren und Partnern geplant ist. Demzufolge werden Sach- und Finanzsponsoren gesucht, die das Projekt als Plattform für ihre Markenkommunikation nutzen können.

Der Artikel ist aus SKIPPER Bootshandel 08/2018!