Test: Greenline 39

Die aus Slowenien stammenden Greenline-Boote werden wahlweise von Diesel- oder Elektromotoren angetrieben und erfreuen sich daher einer großen Nachfrage. Allein vom Modell Greenline 33 wurden seit 2009 bereits über 500 Boote verkauft. Wir haben uns die aktuelle Greenline 39 angesehen.

Die Geschichte von Greenline Yachts ist eng mit dem Schaffen der Brüder Japec und Jernej Jakopin verbunden, die ab 1983 Segelboote entwarfen und in ihrem »J & J Design«-Büro mit dem Familienboot Elan 31 einen Bestseller schufen und zahlreiche Rümpfe der Bavaria-Motorboote zeichneten. Die Jakopins gründeten die Werft Seaway Yachts und kreierten 2008 ein neues Bootskonzept um die ebenfalls neu entwickelte Hybridtechnologie der zehn Meter langen Greenline 33 Hybrid. Als das Boot 2009 auf den Markt kam, sorgte es für Furore und wurde bald zum meistverkauften Boot seiner Spezies.

Es folgten die Modelle Greenline 40 Hybrid und Greenline 48 Hybrid. Trotz des Erfolges ging Seaway Yachts 2015 in Konkurs und die Produktion der Greenline-Yachten wurde nun von der Werft SVP Yachts übernommen, an dessen Spitze der ehemalige Segler und Händler für Luxusboote Vladimir Zinchenko steht. Mittlerweile ist der Exil-Russe Eigentümer und CEO von Greenline Yachts und hat das Unternehmen und den Vertrieb wieder erfolgreich auf die Beine gestellt. Nach den 2017‘er Neuentwicklungen Greenline 39 und OceanClass 65 soll 2018 die Greenline 44 Fly folgen.

Als absolute Neuheit steht ebenfalls in 2018 eine Greenline 35 mit Benzin-Doppelaußenborder oder mit Elektroantrieb in Aussicht. Die Open Class-Range wird um die 58 Fly erweitert und sogar eine 110-Fuß-Yacht ist in Planung. Ein Hauptmerkmal der Greenline-Yachten ist neben dem optionalen Hybrid-Antriebssystem das »One Level Living«, das Wohnen auf einer Ebene. Badeplattform, Cockpit, Küche und Salon befinden sich auf gleichem Niveau. Der eigens entwickelte und als sehr kursstabil geltende »Hybrid«-Rumpf der Greenline 39 ist modernen Segelboot-Rümpfen entlehnt. Das standardmäßige Solarpaket mit 48-V-Ladegerät/Inverter und fünf 12-V/ 120-Ah-Verbraucherbatterien sorgen zudem stets für genügend Energie an Bord, die mit 220 Volt an alle Steckdosen gebracht wird und Geräte wie den Mikrowellen-Backofen, das zweiflammige Induktionsfeld sowie den 224-l-Kühlschrank inklusive Gefrierfach permanent mit Strom versorgt.

»Obwohl das Potential einer Greenline erst mit dem optionalen Hybridsystem ausgeschöpft wird, entscheiden sich viele Käufer lediglich für die Diesel-Grundversion mit einem 220 PS leistenden Volvo Penta D3 ohne Elektromotor«, weiß Importeur Marcel Ranke von der Firma Allert marin aus Werder an der Havel zu berichten. An dieser Stelle sei angemerkt, dass für das Hybridsystem
mit einem 10-kW-Elektromotor zusätzlich zur Grundversion 42.840 Euro zu berappen sind. Dabei lässt sich mit einem einzigen Schalter die Antriebsart zwischen Diesel oder elektrisch wählen.
Im Strom-Modus sind bei emissionsfreier und nahezu geräuschloser Fahrt immerhin bis zu sechs Knoten (11,1 km/h) Höchstgeschwindigkeit möglich…

Den kompletten Test lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 06/2018!

Technische Daten

Länge über Alles: 11,99 m
Breite: 3,75 m
Tiefgang: 0,90 m
Gewicht: 7.000 kg
CE-Kategorie: B
Max. Personenzahl: 10
Kojenzahl: 4 (+2)
Brennstofftank: 700 l
Wassertank: 400 l
Septiktank: 80 l
Baumaterial: GFK
Motorisierung: Einbaudiesel mit Wellenantrieb, Leistung bis 272 kW (370 PS), Hybridsystem gegen Aufpreis erhältlich
Grundpreis (ab Werder/H.): 301.070 € (Hybrid Ready mit Volvo Penta D3-220 EVC E, Leistung 162 kW (220 PS), mit Yanmar 8LV-370, Leistung 272 kW (370 PS) ab 335.965 €, Greenline
39 Hybrid System 3G (als Option nur mit Volvo Penta): 42.840 €,
Preis des Testbootes: 359.500 €

 

+Ruhige und sichere Laufeigenschaften
+Sparsamer Kraftstoffverbrauch
+Optionales Hybridsystem mit Diesel- oder Elektroantrieb

Knapp bemessener Septiktank

 

Text: Rex Schober