Test: North-Line 50

Neu im Portfolio der niederländischen North-Line-Werft ist die von uns erprobte 50-Fuß-Version. Es handelt sich um einen hochseetüchtigen und stilistisch unverwechselbaren Motorkreuzer aus GFK.

Glasfaserverstärkter Kunststoff ist das Baumaterial sämtlicher North-Line-Modelle. Aktuell umfasst die Angebotspalette des friesischen Unternehmens acht wirklich sehenswerte Bootstypen, wobei eine offene Power-Sloep mit den Abmessungen 8,20 x 2,80 m die Range nach unten abrundet. Alle anderen Versionen orientieren sich optisch an wind- und wetterfesten Lotsenbooten. Die derzeit größte bestellbare Yacht dieser unter Kennern mit  Kultstatus behafteten Top-Marke wäre die 19,26 m lange North-Line 60. Allerdings existieren hiervon bisher nur die Bauformen, nach einem solventen Auftraggeber wird also noch gesucht … So ist unser Testobjekt, dessen Länge stattliche 15,87 m über Alles beträgt, das im vorigen Spätsommer Realität gewordene Flaggschiff.

Erstmals öffentlich zur Schau gestellt wurde der 4,80 m breite und etwa 18 Tonnen verdrängende 50-Footer mit der Seriennummer 1 Ende September 2017 anlässlich der Hiswa te water in Amsterdam. Ein zweiter Messeauftritt folgte dann im letzten November auf der Motorboot Sneek. Ende Januar in Düsseldorf glänzte North-Line Yachts dagegen durch Abwesenheit. Am Firmenruder steht mit Sipko van Sluis ein versierter Fachmann. Der 45-jährige Werftchef, der den 1976 gegründeten und einst als Jachtbouw Zevenhuizen firmierenden Bootsbaubetrieb im Millennium-Jahr von seinem Vater übernahm, beschäftigt gegenwärtig zehn erfahrene Mitarbeiter. Die  hochprofessionelle Fertigung jeder einzelnen North-Line-Einheit erfolgt in einer imposanten, weithin sichtbaren schwarzen Montagehalle, die 2012 direkt am Van Harinxmakanaal entstand.

Alle in die Yachtproduktion involvierten Abteilungen sind hier unter einem Dach vereint. Folglich können die anfallenden Kunststoff-, Tischler-, Installations- und Lackierarbeiten in Eigenregie erledigt werden. Dass die Werft mit dem Stahlyacht-Fabrikat Kuster auf eine zweite, konzeptionell völlig unterschiedliche Schiene setzt, verdeutlicht ihre Flexibilität und das enorme Knowhow. Kurze Wege können bekanntlich von Vorteil sein. So sind es vom Steg des 20.000 m2 großen Werksgeländes nur wenige Fahrminuten bis zur Harlinger Schleuse, die die Verbindung zum Wattenmeer herstellt.

North-Line 50

+Exzellente Laufeigenschaften auch in rauer See
+Enorme Bunkerkapazität erlaubt großen Aktionsradius
+Durchweg erstklassige Material- und Verarbeitungsqualität

Breite Dachpfosten schränken partiell das Sichtfeld ein

 

Technische Daten

Länge über Alles: 15,87 m
Breite: 4,80 m
Durchfahrtshöhe (Mast gelegt): 3,40 m
Tiefgang (Antr. abgesenkt): 1,40 m
Gewicht: 18.000 kg
CE-Kategorie: A
Max. Personenzahl: 10
Kojenzahl: 6
Brennstofftank: 2 x 1.800 l
Wassertank: 900 l
Septiktank: 500 l
Baumaterial: GFK
Motorisierung: 2 x Einbaudiesel mit Wellen- oder Pod-Antrieben,
Leistung bis 2 x 662 kW (2 x 900 PS)
Grundpreis (ab Werft): 1.249.500 € mit 2 x Volvo Penta D6-435,
Leistung 2 x 320 kW (2 x 435 PS), den Preis des Testbootes inkl.
Extras und optionaler Motorisierung nennt die Werft auf Anfrage

Den kompletten Test lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 03/2018!

Text: Peter Marienfeld