Das besondere Boot: Cigarette 41´ SD AMG GT3

Für die einen ist es ein spritfressendes und teures Ungetüm, für die anderen ein absoluter Traum. Die Powerboote der legendären US-Marke Cigarette sorgen bei ihren Liebhabern für jede Menge Spaß und heftige Adrenalin-Schübe. Wir durften mit der 2.200 PS starken Cigarette 41‘ SD AMG GT3, dem vermutlich schnellsten Konsolenboot der Welt, auf dem Rhein einmal richtig Gas geben.

Als der erfolgreiche Bauunternehmer und Sportfischer Don Aronow anno 1959 im Alter von nur 32 Jahren finanziell gut gepolstert in den Vorruhestand ging und mit seiner Familie von New Jersey nach Miami zog, hörte er vom Miami-Nassau-Rennen mit starken Powerbooten. Er ließ sich ein 28-Fuß-Boot bauen und wurde vom Rennsport-Virus infiziert. Aronow gründete die drei Bootsfirmen Formula Marine, Donzi und Magnum Marine, die er später wieder erfolgreich verkaufte. 1969, Don Aronow hatte sich längst einen Namen im Bootsrennsport gemacht, baute er ein Boot und nannte es ‚The Cigarette‘. Die Legende sagt, dass die Cigarette nach dem ehemaligen Zigarettenschiff ‚The Zigarette‘ benannt wurde, das in der Prohibitionszeit des Alkohol- und Tabakschmuggels (1920-1933) verboten wurde.

Die Möglichkeit, in den Genuss einer Fahrt mit einer 1.618 kW (2.200 PS) starken Cigarette zu kommen, hat man als »Otto Normalskipper« entweder selten oder nie. Deshalb folgten wir gerne der Einladung des deutschen Cigarette-Importeurs Alfred Zurhausen, dem Kopf der Marine Partner Network GmbH & Co. KG. Den ultimativen Geschwindigkeitsrausch erlebten wir dann auf dem Rhein bei Neuwied. Die Cigarette 41‘ SD AMG GT3 ist eine Einzelanfertigung, die jedoch auf Kundenwunsch genauso reproduziert werden kann. Das Modell ist die mit Innenbordern ausgestattete Variante der minimal größeren Schwester 42‘ Huntress, die inzwischen mit fünf (!) Mercury-Racing Verado-400-Außenbordern angeboten wird.

Mit weißem Oberdeck und einem silberfarbenen Rumpf flößt die von AMG designte Cigarette Respekt ein und zieht die Blicke gleichzeitig magisch an. Wow, so etwas sieht man nicht alle Tage! Während das Topmodell, die offene 50‘ Marauder, mit bis zu 2.279 kW (3.100 PS) im Bauch beinahe schon furchteinflößend aggressiv wirkt, gibt sich die mit einem T-Top teilüberdachte GT3 eher versöhnlich und einladend, aber dennoch äußerst cool. Ins Cockpit des 13 m langen Powerbootes gelangen wir durch eine 56 cm breite Tür auf der Steuerbordseite. Ein Clou ist, dass durch diese Tür eine Badeleiter aus dem Teak-Deck nach außen ausgeklappt werden kann. Im Achtercockpit dominieren zwei gepolsterte Sitzbänke, von denen die Heck-Dreier-Sitzbank zusammen mit der großen Luke des Maschinenraums hydraulisch hochgefahren wird. Das Achtercockpit bietet fünf Sitzplätze und genügend Stauräume. Drei weitere zusammengefasste Einzelsitze befinden sich vor der zentralen Mittelkonsole, die alle technischen Instrumente, das sportive Ruder und die unter Fans unverzichtbare Livorsi-Vierhebelschaltung beherbergt.

 

Technische Daten

Länge über Alles: 13,00 m
Breite: 3,35 m
Tiefgang: 1,00 m
Gewicht: ca. 9.000 kg
CE-Kategorie: B
Max. Personenzahl: 12
Kabinenzahl: 1
Brennstofftank: 1.330 l
Wassertank: 150 l
Grauwassertank: 180 l
Baumaterial: GFK
Grundpreis (ab Werft): 985.000 Euro
Preis des Testbootes: 1.498.000 Euro

 

Den kompletten Artikel lesen Sie in der August-Ausgabe von SKIPPER Bootshandel!
Text & Fotos: Rex Schober